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Emigra­tion/Exil

Das lateinische Wort „exilium“ bedeutet „in der Fremde weilend“. Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum jemand gezwungen ist, ins Exil zu gehen. Heutzutage gehen Menschen ins Exil, weil sie aus religiösen, ethnischen, kulturellen oder anderen Gründen verfolgt und bedroht werden und im schlimmsten Fall um ihr Leben fürchten müssen.

Ein Mann und eine Frau sich anschauend, im Halbprofil, auf einem Schiff, zwischen ihnen ist der Blick übers Wasser frei auf die Freiheitsstatue

Roman Vishniac: Wolf (1922–1973) und Luta Vishniac (1899–1998) an der Reling der „S.S. Siboney“ kurz vor Erreichen des Hafens von New York am 31. Dezember 1940; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2004/93/86, Schenkung von Mara Vishniac Kohn

Aus Deutschland mussten während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1933 und 1945 zahlreiche Menschen fliehen – einige aus politischen und verschiedenen anderen Gründen, die meisten jedoch, weil sie als Jüdinnen*Juden verfolgt wurden: Jüdinnen*Juden durften damals in Deutschland immer weniger Berufe ausüben, für jüdische Kinder und Studierende wurden die Möglichkeiten, Schulen und Universitäten zu besuchen, stark eingeschränkt. Hinzu kamen immer mehr Maßnahmen zum Entzug von Besitz und Bürgerrechten, Einschränkungen bei der Versorgung mit Lebensmitteln und bei der Bewegungsfreiheit, wie dem Besuch von Kinos, Schwimmbädern, Vereinen und vieles andere mehr.

Als schließlich im November 1938 Synagogen sowie Geschäfte jüdischer Inhaber*innen zerstört und viele Jüdinnen*Juden beleidigt, bedroht, misshandelt und sogar willkürlich inhaftiert wurden, erreichte die Fluchtwelle aus Deutschland ihren Höhepunkt. Doch die möglichen Zufluchtsländer verschärften zunehmend die Einreisebedingungen, sodass es immer schwieriger wurde, eine Ausreise zu organisieren. Viele konnten sich die Flucht auch einfach nicht leisten, die nicht zuletzt sehr viel Geld kostete. Bis zum endgültigen Auswanderungsverbot für Jüdinnen*Juden am 23. Oktober 1941 flohen ungefähr 275.000 Personen aus Deutschland – das ist mehr als die Hälfte der deutsch-jüdischen Bevölkerung von 1933.

Börse aus braunem Leder und 31 ausgebreitete Schlüssel.

Unser Sammlungs­gebiet Alltagskultur

Viele Objekte haben einen Bezug zur Emigration und zum Leben der Emigrant*innen nach 1933

Alles über ...

Brief mit Schwärzungen.

Ein verzweifelter Brief an den Sohn in Schweden

„So lange wir noch hier sind, werden wir dir noch jeden 3ten Tag schreiben“

Blick ins Depot

Handschriftliche und gezeichnete Konzertankündigung

Ein Konzert in der Baracke

Konzertankündigung, Internierungslager Onchan, Isle of Man, 1941, Schenkung von Anne Marx in liebevoller Erinnerung an ihren Mann Carl Theodore, 2013

20 Jahre, 21 Objekte
2021

Emigration nach Groß­britan­nien

Per­sön­liche Gegen­stände, Doku­mente und private Foto­grafien von Jüd*innen, die nach Groß­britan­nien aus­wan­dern konnten

Online-Sammlungen

Aufgeschlagenes Album mit Bildern der Skyline von Chicago, eines Wolkenkratzers, Zeichnung und handgeschriebenem Text

Abschieds­geschenk

Vor ihrer Emigration bekamen Margot und Ernst Rosenthal 1936 diesen „Kleinen Knigge“ für Amerika

Objekt aus der Dauerausstellung

Eine Tasche gefüllt mit mehreren Briefen.

Ledermäppchen von Frieda Neuber

Die Geschichte einer gescheiterten Emigration

Blick ins Depot

Vergeb­liche Emi­gra­tions­be­mühun­gen

Objekte, die die ver­zwei­felte Suche nach einer Aus­wan­de­rungs­mög­lich­keit doku­mentieren

Online-Sammlungen

Karteikarten.

Karteikarten des Postamts der Britischen Armee

Deutsche Emigranten mussten unter neuem Namen kämpfen

Blick ins Depot

Modell eines Schiffs.

Modell des Frachtdampfers „Max“

Reeder Arnold Bernstein musste Ende der 1930er in die USA fliehen

Blick ins Depot

Börse aus braunem Leder und 31 ausgebreitete Schlüssel.

31 Schlüssel

Mehr blieb vom Emigrationsgepäck der Familie Sommerfeld nicht übrig

Blick ins Depot

Wohnhaus, Bäume und Passanten – das Foto auf dem Buchdeckel zeigt eine Straßenecke in Rechavia.

Rechavia – Grunewald im Orient

Lesung mit Thomas Sparr über das deutsch-jüdische Jerusalem

Audio-Mitschnitt
28. Feb 2018

What’s your Heimat?

Monika Grütters und W. Michael Blumenthal im Gespräch über Kultur, Religion und das Zuhause in der Fremde

Audio-Mitschnitt
14. Nov 2014

Screenshot einer Website: zu sehen ist die Jahreszahl „1933“ und ein Kalender, der die letzten Tage des Monats Januar und die ersten Tage des Monats Februar als quadratische Flächen repräsentiert.

1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums

In unserem Online-Projekt finden Sie Dokumente und Geschichten von Jüd*innen, die ab 1933 auswanderten

Online-Projekt
2013

Vor dem geöffneten Fenster sieht man eine Schreibmaschine auf einem kleinen Tisch und eine Lampe mit schiefsitzendem Schirm

Flucht und Verwandlung

Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm

Ausstellung
25. Mär bis 27. Jun 2010

Verfremdete Fotografie eines Mannes mit erhobenen Armen.

Péter Forgács und Labyrinth Project: Donau Exodus

Multimedia-Installation

Ausstellung
20. Apr bis 26. Aug 2007

Schwarz-weiß Aufnahme eines Pärchens vor der New Yorker Freiheitsstatue.

Heimat und Exil

Emigration der deutschen Juden nach 1933

Website zur Ausstellung
2006

Schwarz-weiß Aufnahme eines Pärchens vor der New Yorker Freiheitsstatue.

Heimat und Exil

Emigration der deutschen Juden nach 1933

Ausstellung
28. Sep 2006 bis 9. Apr 2007

Schwarz-weiß Aufnahme eines Pärchens vor der New Yorker Freiheitsstatue.

Heimat und Exil. Emi­gra­tion der deut­schen Juden nach 1933

Kata­log zur gleich­namigen Aus­stellung, mit Lese­probe zum Down­load

Publikation
2006

Exil in Schanghai

Cilly Kugelmann im Gespräch mit W. Michael Blumenthal und Horst Eisfelder

Audio-Mitschnitt
14. Nov 2006

Schwarz-weiß Fotografie einer Straße in Shanghai.

Exil Shanghai

Jüdisches Leben in der Emigration 1938–1947. Publikation des Berliner Stadtmuseums

Publikation
2000

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Schanghai

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Schoa/Ho­lo­caust

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