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Eine Familiengeschichte vom behaglichen Herrenausstatter zu James Bond

Blick ins Depot

Mit einem Plakat des bekannten Werbegrafikers Louis Oppenheim (1879–1936) machte das Bekleidungsgeschäft S. Adam im Jahr 1908 Reklame für seine Produkte: Sportbegeisterte Frauen und Männer konnten sich hier für Wandertouren oder Skiurlaube ausrüsten.

Farblithografie: Louis Oppenheim, Werbeplakat für S. Adam

Louis Oppenheim, Werbeplakat S. Adam – Kleidung für Sport u. Reise; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Das Bekleidungsgeschäft S. Adam in Berlin

1863 als Herrenausstattungsgeschäft von Saul David Adam in bester Lage im Zentrum Berlins gegründet, war das Unternehmen zu Anfang neben feiner Herren- und Knabenausstattung unter anderem auf Schlafröcke spezialisiert. Doch die Dynamisierung des großstädtischen Lebens ergriff nach der Jahrhundertwende auch dieses, nun von seinen Söhnen geführte Geschäft. In dem Maße, in dem das wohlhabende Bürgertum von der Sportbegeisterung erfasst wurde, baute S. Adam das entsprechende Warensegment aus und bot nun zusätzlich Reise-, Sport- und Tropenausrüstung an – auch für sportbegeisterte Frauen.

Louis Oppenheim (1879–1936)

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Kostüme für Arnold Fancks Bergfilme

Der Regisseur Arnold Fanck (1889–1974), der später mit Filmen wie Die weiße Hölle vom Piz Palü bekannt wurde, verwendete in den 1920er-Jahren Kostüme von S. Adam für seine ersten Bergfilme. Noch lange, nachdem das Bekleidungsgeschäft 1937 geschlossen worden war, trug der Kontakt mit der Filmbranche Früchte: Ken Adam, 1921 als Sohn eines der Adam-Brüder in Berlin geboren und 1934 mit seinen Eltern nach Großbritannien emigriert, erlangte als Szenenbildner der James-Bond-Filme Weltruhm.

Ken Adam (1921–2016)

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Ken Adam Archiv

Sein umfangreiches künstlerisches Werk hat Ken Adam der Deutschen Kinemathek übergeben, es ist seit 2016 online zugänglich.

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Titel Werbeplakat S. Adam - Kleidung für Sport und Reise
Künstler Louis Oppenheim (1879–1936)
Sammlungsgebiet Bildende Kunst
Ort und Datierung Berlin 1908
Material Farblithographie auf Japan-Papier
Maße 70 x 95 cm
Arnold Fanck (1889–1974)

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Ausgewählte Objekte: Sammlung Bildende Kunst (12)

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