Die Architektur der W. Michael Blumenthal Akademie
Daniel Libeskinds Entwurf Zwischenräume

Die W. Michael Blumenthal Akademie; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Die W. Michael Blumenthal Akademie befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Museums am Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz in einer ehemaligen Blumengroßmarkthalle. Das Gebäude wurde 2012 eröffnet und beherbergt unsere Bibliothek mit öffentlich zugänglichem Lesesaal, unser Archiv, das für Veranstaltungen genutzte Klaus Mangold Auditorium sowie Seminar- und Workshop-Räume, in denen Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte stattfinden. Im Januar 2016 wurde die Akademie nach dem Gründungsdirektor unseres Museums in W. Michael Blumenthal Akademie umbenannt.
Aktuelle Öffnungszeiten der Akademie finden Sie auf unserer Seite Rund um den Besuch.

Wo
W. M. Blumenthal Akademie
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
Postanschrift: Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Daniel Libeskinds Entwurf Zwischenräume
Basierend auf dem Entwurf Zwischenräume von Daniel Libeskind wurde die ehemalige Blumengroßmarkthalle umgestaltet, finanziert durch eine großzügige Spende von Eric F. Ross. Das neue Gebäudeensemble der W. Michael Blumenthal Akademie besteht aus drei geneigten Kuben und zwei Bürotrakten, die in den bisherigen Bau eingelassen sind. Die Hoffläche im Innenraum zwischen den Gebäudeelementen ist als Garten der Diaspora gestaltet.
Die drei Kuben der Akademie
Die Figur des Kubus variiert ein Thema, das sich auch im Garten des Exils und im Glashof des Museums wiederfindet. Daniel Libeskind entwickelte die Akademie damit im Kontext und in der Formensprache der bisherigen Architektur. Der erste Kubus, der den Eingang zur Akademie bildet, durchdringt die Fassade des Gebäudes und schafft ein Pendant zum Haupteingang unseres Museums im Kollegienhaus und zum Kopf des Libeskind-Baus auf der gegenüberliegenden Seite der Lindenstraße. In den Kubus sind Oberlichter in Form der ersten beiden Buchstaben des hebräischen Alphabets, Alef und Bet, eingelassen, die auf die Bildungs- und Forschungsarbeiten an diesem Ort verweisen. Im Gebäudeinneren beherbergen zwei weitere gegeneinander geneigte Kuben das Klaus Mangold Auditorium und den Freihandbereich der Bibliothek mit angrenzendem Lesesaal.
Wer ist Daniel Libeskind?
Daniel Libeskind, geb. 1946 in Łódź, 1957 Emigration nach Israel, 1960 Übersiedlung in die USA, Architekt des Jüdischen Museums Berlin
Ansichten der W. Michael Blumenthal Akademie

Die W. Michael Blumenthal Akademie am Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Im Eingangsbereich treffen drei geneigte Holzkuben aufeinander und geben den Blick auf den Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz und den Altbau des Museums frei; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Freihandbereich und Lesesaal unserer Bibliothek sind öffentlich zugänglich; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Vom Eingangsbereich der Akademie ist der Garten der Diaspora zu sehen; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Zwischen den Bürotrakten beherbergt die W. Michael Blumenthal Akademie den Garten der Diaspora; Jüdisches Museum Berlin; Foto Jens Ziehe

Die Holzkuben im Inneren der ehemaligen Blumengroßmarkthalle sollen sowohl an Transportkisten als auch an die Arche Noah erinnern; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Transportkisten und die Arche Noah
Die Kuben, die mit Holz verkleidet sind, sollen einerseits an Transportkisten, andererseits an die Arche Noah erinnern. Sie symbolisieren die Überlieferung der Vermächtnisse, die dem Jüdischen Museum Berlin aus aller Welt zugehen, und die in der Akademie bewahrt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zwischen den drei Kuben existiert ein spannungsvoller Raum, der vielfältige Blicke ins Innere sowie auf den Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz erlaubt. Diese „Zwischenräume“ verbinden die W. Michael Blumenthal Akademie mit dem Kollegienhaus und dessen Glashof sowie dem Libeskind-Bau.
Ein ausgezeichnetes Quartier
Zusammen mit ihren Nachbar*innen wie dem taz-Neubau, dem Integrativen Bauprojekt IBeB, dem Projekt Frizz 23 und dem Metropolenhaus ist unsere Akademie Teil des Quartiers am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin-Kreuzberg. Dieses wurde mit dem Berlin Award 2021 für die besondere Urbanität und Identität Berlins sowie mit dem Städtebaupreis 2020 ausgezeichnet, weil es beispielhaft für einen ko-kreativen Stadtumbau steht, der das gemeinsame Leben und Arbeiten in den Mittelpunkt stellt. Eingebunden in eine Sequenz aus öffentlichen Plätzen und Grünräumen bietet die südliche Friedrichstadt hier Wohnungen, Ateliers, Büros und Gewerberäume, Co-Working Spaces, Werkstätten, Seminar- und Veranstaltungsräume, Läden und Gastronomie.

Die W. Michael Blumenthal Akademie und ihr Umfeld 2022; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März
Im hinteren Teil der Blumengroßmarkthalle wurde 2021 unsere Kinderwelt ANOHA für junge Besucher*innen im Kita- und Grundschulalter eröffnet. Diese ist durch einen separaten Eingang zugänglich.
Unsere Gebäude: Barock und Daniel Libeskind (6)