Die Veranstaltungsvorschau von Oktober bis Dezember 2014

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 23. Sep 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

neben Konferenzen, Vorträgen, Konzerten und Lesungen möchten wir Sie auch auf ein besonderes Gespräch am 14. November hinweisen: Unter dem Titel „What’s your Heimat?“ sprechen Kulturstaatsministerin Monika Grütters und W. Michael Blumenthal, Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin, über Kultur, Religion und das Zuhause in der Fremde.

Eine Vorschau auf die kommenden Ausstellungen und ihr Begleitprogramm finden Sie online.

Bitte beachten Sie die Schließtage des Museums: 4. Oktober, 8. November, 24. Dezember.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Akademieprogramme „Migration und Diversität“

12. Oktober

SemiTones – ein sephardisch-arabisches Konzert im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

Sephardische Musik verbindet auf eindrucksvolle Weise jüdische und arabische Kulturelemente miteinander: In dieser Tradition begegnen sich die türkisch-jüdische Sängerin Hadass Pal Yarden und der von Sting entdeckte deutsch-algerische Sänger Momo Djender in einem fulminanten Konzertprojekt des Komponisten Max Doehlemann im Glashof des Jüdischen Museums Berlin.

Begleitet von traditionellen Instrumenten wie Mandol, Oud und Duduk, singen die Musiker auf Arabisch, Hebräisch, Ladino, Türkisch und Französisch. Damit gelingt ihnen ein ungewöhnlicher Brückenschlag zwischen Nordafrika, Istanbul und Jerusalem, ohne dabei den Charakter und Unterschiede ihrer Klangwelten zu verwischen.

Ort: Glashof EG

Zeit: 18 Uhr

Eintritt: 15 €, erm. 8 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

21. Oktober

10 Jahre Migrationsrat Berlin-Brandenburg

Ein Mehrgenerationengespräch über Geschichte, gemeinsame Kämpfe und Visionen

Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg (MRBB) wurde 2004 als Dachverband von über 60 Migrantenselbstorganisationen in Berlin gegründet. Seitdem spielt der MRBB als in dieser Form einmaliger herkunftsübergreifender Zusammenschluss eine wichtige Rolle in der Berliner Migrations-, Bleiberechts- und Anti-Diskriminierungspolitik. Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums lädt die Akademie des Jüdischen Museums Berlin und der Migrationsrat Berlin-Brandenburg ein, mit Mitgliedern der ersten Stunde über das bisher Erreichte und Visionen für die Zukunft zu diskutieren.

Gäste: Pfarrer Pierre Botembe (Mitbegründer des MRBB, Afrikanische Ökumenische Kirche), Dr. Irene Runge (Mitbegründerin des MRBB, ehemals Jüdischer Kulturverein Berlin), Koray Yılmaz-Günay (Mitbegründer des MRBB und Mitglied im aktuellen Vorstand des MRBB), Dr. des. Noa Ha (Mitglied im aktuellen Vorstand des MRBB, Korientation e.V.)

Moderation: Meral El

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

6. November

Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört? 25 Jahre Mauerfall aus Minderheitenperspektive(n)

Vortrag

Der Fall der Berliner Mauer und der Prozess der deutschen Wiedervereinigung sind im kollektiven Gedächtnis der Mehrheitsgesellschaft als Ausdruck einer „friedlichen Revolution“ verankert. Doch wie erlebten Minderheitenangehörige in Ost und West diese historische Umwälzung und darauffolgende Ereignisse, zu denen auch rassistische Pogrome wie in Rostock-Lichtenhagen oder Mölln gehörten? Welchen Platz sahen sie für sich in diesem historischen Moment der „Neuerfindung der Nation“ und gab es auch in ihren Communities einen Prozess des Zusammenwachsens?

Vortrag von Dr. Patrice Poutrus (Universität Wien) und Podiumsgespräch mit Repräsentanten und Experten verschiedener Minderheitencommunities.

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

27. / 28. November

Medien und Minderheiten. Fragen der Repräsentation im internationalen Vergleich

Internationale Konferenz (dt./engl. mit Simultanübersetzung)

Viele Angehörige der Mehrheitsbevölkerung beziehen ihr Wissen über Minderheiten, Migration und Integration vor allem aus den Medien. Doch welche Bilder werden dort vermittelt und wie wirken diese auf die Rezipienten? Im Rahmen der Konferenz werden aktuelle Forschungsergebnisse zur medialen Repräsentation von Minderheiten in Deutschland, den USA, Großbritannien und Kanada vorgestellt und diskutiert. Gefragt wird auch, ob ein höherer Anteil an Minderheitenangehörigen in der Medienproduktion automatisch zu mehr Ausgewogenheit im Umgang mit diesen Themen führt und welche Strategien für eine inklusivere Medienlandschaft in Einwanderungsgesellschaften existieren.

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 27. November: 9:30-18 Uhr; 28. November: 9-16:30 Uhr

Eintritt: frei

4. Dezember

Haut ab?!

Vorstellung einer Studie zur Beschneidungsdebatte mit anschließender Diskussion im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

Ein Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts, das die rituelle Beschneidung von Jungen als Körperverletzung einstufte, entfachte im Sommer 2012 eine kontroverse Debatte. Wie Juden und Muslime diese Diskussion erlebten, untersucht die Studie „Signale aus der Mehrheitsgesellschaft“ des European Studies Centre der Universität Oxford. Anhand von Interviews mit jüdischen und muslimischen Akteuren werden die Auswirkungen der Debatte auf Identitätsbildung, Zugehörigkeitsgefühl und Integration in Deutschland beleuchtet. Dr. Kerem Öktem stellt die Ergebnisse vor und diskutiert im Anschluss mit jüdischen und muslimischen Gesprächsteilnehmern der Studie.

Moderation: Dr. Yasemin Shooman

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Veranstaltungen im Oktober

1. Oktober

Moral und Methode – Richard M. Meyer zwischen Goethe, Nietzsche und George

Lesung und Gespräch mit Hg. Nils Fiebig, PD Dr. Ralf Klausnitzer (HU Berlin) und dem Schauspieler Frank Riede

Der Literaturwissenschaftler Richard Moritz Meyer wurde 1894 durch eine preisgekrönte Goethe-Biographie bekannt, fünf Jahre später erschien seine Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. In seinem literarischen Salon in der Voßstraße 16 verkehrte jeder, der in der Berliner Kulturszene Rang und Namen hatte: neben Thomas Mann, Stefan George und Ricarda Huch auch Elisabeth Förster-Nietzsche. Als diskreter Mäzen unterstützte er viele zeitgenössische Autoren.

Aus Anlass seines 100. Todestages erscheint eine Auswahl von Meyers Essays, Vorträgen und Aphorismen.

In Kooperation mit der Richard M. Meyer Stiftung und dem Wallstein Verlag.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

13. Oktober

Wie können Politik und Gesellschaft die interkulturelle Öffnung von Schulen unterstützen?

Podiumsdiskussion

Im letzten Jahrzehnt haben Schulen ihre pädagogischen Konzepte auf eine interkulturelle und diskriminierungskritische Perspektive hin erweitert. Dennoch scheint der Umgang mit Differenzen und Ungleichheit noch ein Experimentierfeld zu sein. Das Jüdische Museum Berlin arbeitet seit Jahren eng mit Schulen zusammen und möchte in der Podiumsdiskussion Ergebnisse, offene Fragen und konfliktträchtige Aspekte von Bildungsarbeit diskutieren. Dabei soll es auch um politische Handlungsperspektiven gehen. Anlass ist das Ende des dreijährigen Projekts „Vielfalt in Schulen“, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung durchgeführt und von der Stiftung Mercator gefördert wurde.

Teilnehmer: Dr. Diana Dressel (Jüdisches Museum Berlin), Evelin Lubig-Fohsel (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin), André Barth (Ernst Schering Schule), Özcan Mutlu (Mitglied des Bundestags).

Moderation: Dr. Nkechi Madubuko

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 18:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

16. Oktober

Meir Shalev: Zwei Bärinnen

Lesung mit dem Autor und dem Schauspieler Ulrich Matthes

In einem Dorf im Norden Israels begehen im Jahr 1930 drei Bauern Selbstmord. So steht es in den Akten, aber alle im Dorf wissen, dass nur zwei der angeblichen Selbstmörder Hand an sich gelegt haben. Siebzig Jahre sind seither vergangen. Die Lehrerin Ruta Tavori weiß, wer den dritten Mann ermordet hat und will nun davon erzählen. Aus der Perspektive dieser Frau entfaltet sich eine erschütternde Familiensaga über Menschen, die ihren Instinkten und Emotionen folgen: ihrer Liebe ebenso wie ihrem Hass. Ein unkonventioneller literarischer Thriller von archaischer Wucht.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 8 €, erm. 6 Euro

Kartenreservierung für Besucher bei der Literaturhandlung: Tel. +49 (0)30 8824 250

20. Oktober

Lieneke

Szenische Lesung von und mit der Schauspielerin Chris Pichler

1933 im niederländischen Utrecht geboren, lebt Nili Goren seit 1948 in Israel. Bekannter ist sie heute unter dem Namen, den ihr der Vater im Oktober 1942 gab: Lieneke.

Lieneke überlebt den Holocaust versteckt bei Dr. Hein Kohly. Er war im Widerstand und hatte illegale Verbindungen. So konnte der Vater Lieneke Briefe zukommen lassen. Sie waren bunt bemalt und zu kleinen Heften gebunden. Hein Kohly versteckte die Brief-Heftchen unter einem Apfelbaum und überreichte sie nach der Befreiung Lieneke, die sie an ein israelisches Kindermuseum weitergab. Dort entdeckte die Schriftstellerin Agnès Desarthe die Briefe und veröffentlichte sie 2007. Die Geschichte inspirierte die Wiener Schauspielerin Chris Pichler, das Leben von Lieneke auf die Bühne zu bringen.

Musik: Schüler des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn Berlin, Leitung: Boris Rosenthal

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin, dem Österreichischen Kulturforum, den Botschaften des Staates Israel und des Königreichs der Niederlande sowie dem Verlag Jacoby&Stuart Berlin.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

27. Oktober

Assoziationswelten des Hebräischen – Über die Präsenz der alten Texte im modernen Ivrith

Antrittsvorlesung von Anne Birkenhauer

Die August-Wilhelm-Schlegel-Gastprofessur des Deutschen Übersetzerfonds und der FU Berlin würdigt herausragende Literaturübersetzer und schafft einen Reflexionsraum für die Poetik der Übersetzungskunst.

Im Wintersemester wird mit Anne Birkenhauer eine der wichtigsten Vermittlerinnen der Literatur Israels gewürdigt. Sie hat Autoren wie Jaakow Shabtai, Jehoshua Kenaz und David Grossman übersetzt.

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung erforderlich: mail@uebersetzerfonds.de

28. Oktober

75 Jahre Blue Note

Konzert und Buchpräsentation mit Roger Willemsen und Joe Locke

Das weltbekannte Plattenlabel „Blue Note“ wurde 1939 von den zwei Berliner Juden Alfred Lion und Francis Wolff gegründet. Pünktlich zum 75. Jubiläum veröffentlicht der jazz­prezzo-Verlag den Bildband „Painted Jazz“ mit 75 abstrakten Bild-Kompositionen des Künstlers Dietrich Rünger und vielen Fotografien und Textbeiträgen.

Roger Willemsen stellt dieses Buch vor – umrahmt durch Originalaufnahmen von Blue Note. Der New Yorker Vibraphonist Joe Locke tritt mit seiner Band und dem Sänger Kenny Washington auf – und im Laufe des Abends weitere prominente Überraschungsgäste!

In Kooperation mit dem Verlag jazzprezzo

Ort: Glashof EG

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 15 €, erm. 10 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

30. Oktober

Zimzum. Gott und Weltursprung

Micha Brumlik und Vivian Liska im Gespräch mit dem Autor Christoph Schulte

Der Zimzum ist eine der schillerndsten und berühmtesten Lehren der jüdischen Mystik. Der vor der Weltschöpfung allgegenwärtige Gott muss sich im Zimzum von sich selbst in sich selbst zurückziehen, um für die Erschaffung der Welt in seiner eigenen Mitte Platz zu machen. Welt und Mensch, Offenbarung und Freiheit entstehen erst, wo Gott sich zurücknimmt.

Das Buch blättert am Leitfaden des Zimzum die jüdische und christliche Geistesgeschichte aus mehr als vier Jahrhunderten auf: Von kabbalistischen Zirkeln um Isaak Luria in Safed bis zum volkstümlichen Chassidismus, von den christlichen Hebraisten zu Newton und Schelling, von esoterischen Handschriften bis zu Else Lasker-Schüler und Anselm Kiefer mischen sich in den Deutungen und Aneignungen des Zimzum Göttliches und Menschliches, Mystik, Philosophie, Theologie und Kunst.

Moderation: Thomas Lackmann

In Kooperation mit dem Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaften der Universität Potsdam und dem Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Veranstaltungen im November

2. November

Masel tov, Warshe! ווארשע טוב מזל

Podiumsdiskussion und Konzert (polnisch mit dt. Simultanübersetzung)

Am 28. Oktober 2014 eröffnet die Dauerausstellung des Museums der Geschichte der polnischen Juden in Warschau. Das Jüdische Museum Berlin und das Polnische Institut Berlin feiern dieses Ereignis mit einem Podiumsgespräch über das zeitgenössische jüdische Leben in Polen mit dem Direktor des Warschauer Museums Prof. Dr. Dariusz Stola, der Schriftstellerin und Autorin Katka Reszke sowie dem Musiker Raphael Rogiński. Das Trio Shofar spielt „Nigune“ – magische liturgische jüdische Lieder – und fröhliche Tanzlieder.

In Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin, dem Verein zur Förderung des Museums für jüdische Geschichte in Polen e.V. und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Ort: Glashof EG

Zeit: 16:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

14. November

What’s your Heimat?

Monika Grütters und W. Michael Blumenthal im Gespräch über Kultur, Religion und das Zuhause in der Fremde

Heimat kann vieles sein. Der Amerikaner W. Michael Blumenthal, langjähriger Direktor des Jüdischen Museums Berlin, wurde als Kind aus Berlin vertrieben, in den USA stieg er bis zum Finanzminister auf. Doch noch immer liebt er den Ku’damm und Königsberger Klopse. Die Wahlberlinerin Monika Grütters, seit einem Jahr Kulturstaatsministerin im Kanzleramt, hat aus dem westfälischen Münster ihren Katholizismus mit in die säkulare Hauptstadt gebracht. Welche Rolle spielt Religion für Heimat und Identität? Was ist die Aufgabe von Kultur in einer Integrationsgesellschaft? Darüber sprechen Blumenthal und Grütters, die seit Jahren befreundet sind.

Moderation: Volker Resing

In Kooperation mit der Katholischen Akademie Berlin und dem Herder Verlag.

Ort: Glashof, Altbau EG

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

14. November

Online-Zugang zu jüdischem Kulturgut

Panel im Rahmen der Konferenz „Zugang gestalten“

In den Jahren 1933 bis 1945 wurde jüdisches Kulturgut in den eroberten Ländern Europas systematisch geraubt und zerstört. Die rituellen Gegenstände befinden sich heute in der Regel nicht im Besitz der Nachkommen und rechtlichen Nachfahren, sondern sind weltweit zerstreut. Der Zugang zu diesem jüdischen Kulturgut ist verbunden mit politischen und ethischen Fragen. Das Panel präsentiert die Online-Strategien bedeutender Einrichtungen in Deutschland, Osteuropa und Israel und reflektiert, welche Überlegungen den verschiedenen Zugängen zugrunde liegen.

Information und Programm unter www.zugang-gestalten.de
Ort: Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin

Zeit: 10 Uhr

Eintritt: frei

24. November

Lorenz S. Beckhardt: Der Jude mit dem Hakenkreuz. Meine deutsche Familie

Autorenlesung

Die Geschichte einer ungewöhnlichen deutsch-jüdischen Familie: Von aufstrebenden Kaufleuten im 19. Jahrhundert über den Großvater Fritz Beckhardt, den glühenden Patrioten und mutigen Piloten im Ersten Weltkrieg, bis zur Generation, die nach 1945 einen Neuanfang im Land der Täter wagt.

Der Autor, Lorenz S. Beckhardt (Jahrgang 1961), in einem katholischen Internat erzogen, erfährt erst als Achtzehnjähriger, dass er Jude ist. Allmählich erhellt sich ihm das Leben seiner Vorfahren. Bewegend schildert Beckhardt die eigene Selbstfindung, die Folgen von Schweigen, Verdrängen, den schweren Neubeginn in der alten Heimat und den zermürbenden Streit um die Rückerstattung des Eigentums.

In Kooperation mit dem Aufbau Verlag.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Veranstaltungen im Dezember

10. Dezember

Hans Biereigel: Auf der Suche nach der Wahrheit

Autorenlesung

Der Oranienburger Historiker Hans Biereigel zeichnet in seinem neuen Buch die dreihundertjährige Geschichte der Oranienburger Juden zwischen 1680 und 1945 nach. Er erzählt die Geschichte von Bernhard Weiß, der als Armenarzt praktizierte, und von Nachmann Oppenheim, dem ersten jüdischen Ehrenbürger. Obgleich der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Oranienburg nur sehr klein war, trugen sie doch wesentlich zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt bei: Der Unternehmer Heinrich Byk brachte 1885 das erste pharmazeutische Unternehmen nach Oranienburg und Louis Blumenthal eröffnete 1852 das erste Bankgeschäft.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

11. / 12. Dezember

Contemporary Jewish life in a global modernity: Comparative European perspectives on a changing diaspora

Internationale Konferenz (in englischer Sprache)

Nach dem großen Einschnitt durch den Holocaust kann im vereinten Europa des 21. Jahrhunderts heute wieder von einem „europäischen Judentum“ gesprochen werden. Neue Formen jüdischer Existenz lassen sich beobachten, die von einem urbanen jüdischen „lifestyle“ über Patchwork-Identitäten bis hin zu einer wachsenden religiösen Vielfalt reichen. Diese Prozesse geben nicht nur Auskunft über eine Pluralisierung jüdischer Identitäten und Praktiken, sie werfen auch Fragen auf in Hinblick auf das künftige Selbstverständnis einer jüdisch-europäischen Diasporagemeinschaft. Das Jüdische Museum Berlin nimmt den geschilderten Wandel zum Anlass, sich im Rahmen einer internationalen Konferenz jenen Fragen, Konflikten und Herausforderungen zuzuwenden, die sich für die jüdische Gegenwart in Europa stellen.

Unterstützt durch die Freunde des Jüdischen Museums Berlin

In Kooperation mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS)

Zeit: 11. Dezember: 14 bis 18:30 Uhr; 12. Dezember: 9:30 bis 13:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung erforderlich: www.jmberlin.de/contemporary-jewish-life

11. Dezember

The Future of European Jewry

Öffentlicher Vortrag (in englischer Sprache)

Mit dem Fall der Mauer 1989 beginnt eine Revitalisierung jüdischen Lebens in Europa. Die Historikerin Dr. Diana Pinto (Paris) gehört zu einer der wichtigsten Stimmen, die für eine starke europäisch-jüdische Identität eintritt. Fünfundzwanzig Jahre danach zieht sie eine erste Bilanz und fragt, was daraus zukünftig für die Juden in Europa folgt. Der öffentliche Abendvortrag findet im Rahmen der internationalen Konferenz „Contemporary Jewish life in a global modernity“ statt. Er wird kommentiert von Dr. Isolde Charim (Wien).

Ort: Glashof EG

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung erforderlich: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Chanukka (16. bis 23. Dezember)

Das achttägige Lichterfest Chanukka wird jährlich am 25. Kislew (November/ Dezember) gefeiert. Nach Einbruch der Dunkelheit werden in den Häusern und Synagogen die Lichter des Chanukka-Leuchters entzündet.

Das Jüdische Museum Berlin feiert Chanukka mit einer Familienfesttagsführung und der Lesung „Ein Pferd zu Chanukka“.

Die Chanukkalichter werden im Glashof vom 16. bis zum 23. Dezember jeweils um 16 Uhr entzündet, wegen Schabbat am 19. Dezember um 15:30 Uhr und am 20. Dezember um 17 Uhr.

7. und 14. Dezember.

Ein Pferd zu Chanukka

Lesung mit Myriam Halberstam, Latkes-Verköstigung und Steckenpferd-Basteln für Familien mit Kindern ab 5 Jahren

Nichts wünscht sich die kleine Hannah sehnlicher als ein Pferd. Was aber passiert, wenn das große Pferd Golda während des achttägigen Chanukka-Festes mit in der Wohnung wohnt und alle Latkes auffrisst? Familie Rosenbaum versinkt im Chaos.

Nach der Lesung können sich die Teilnehmer mit Latkes stärken und ein eigenes Steckenpferd bauen.

Treffpunkt: Altbau EG, „Meeting Point“ im Foyer

Zeit: 11 Uhr

Dauer: 3 Stunden

Alter: ab 5 Jahre

Preis: 3 € zzgl. Eintritt (inkl. Bastelmaterial und Latkes)

Information und Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 437 oder kinder@jmberlin.de

21. / 28. / 30. Dezember

Happy Chanukka!

Familien-Festtagsführung mit Dreidel-Basteln

In der dunklen Jahreszeit findet das jüdische Lichterfest Chanukka statt. Während der Führung erfahren die Teilnehmer, welche Rolle ein kleines Kännchen Öl bei der Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im zweiten Jahrhundert vor Christus spielte und warum der Chanukka-Leuchter Platz für neun Lichter hat, das Fest aber acht Tage dauert.

Alle probieren sich im „Dreidel“-Spiel und gestalten ein eigenes Chanukka-Souvenir.

Treffpunkt: Altbau EG, „Meeting Point“ im Foyer

Zeit: 11 Uhr

Dauer: 2 Stunden

Preis: 3 € zzgl. Eintritt

Information und Besucheranmeldung:Tel. +49 (0)30 259 93 305 oder kinder@jmberlin.de

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