Die Ausstellungsvorschau von Oktober bis Dezember 2014

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 23. Sep 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Oktober eröffnet die Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“. Sie nähert sich der Beschneidung von Jungen aus jüdischer, muslimischer und christlicher Perspektive. Die Besucher lernen religiöse und kulturhistorische Hintergründe kennen – von den Wurzeln dieses jahrtausendealten Rituals im Alten Orient bis hin zu popkulturellen Rezeptionen.

Im Begleitprogramm werden unter anderem eine Studie zur Beschneidungsdebatte vorgestellt und im Montagskino Filme gezeigt, die das Thema auf unterschiedliche Weise aufgreifen.

Das Veranstaltungsprogramm von Oktober bis Dezember 2014 finden Sie online.

Bitte beachten Sie die Schließtage des Museums: 4. Oktober, 8. November, 24. Dezember.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Sonderausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“

24. Oktober 2014 bis 1. März 2015

Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung

Die Beschneidung von Jungen ist ein Jahrtausende altes Ritual. Laut Statistiken ist heute etwa ein Drittel der männlichen Weltbevölkerung aus unterschiedlichen Gründen beschnitten. Mit der Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ gibt das Jüdische Museum Berlin einen überraschenden Einblick in die Bedeutung eines Rituals, über dessen religiöse und kulturhistorische Hintergründe wenig bekannt ist. Ausgehend vom jüdischen Konzept des Bundschlusses, der über ein Körperzeichen besiegelt wird, beleuchtet die Ausstellung das Thema auch aus christlicher und islamischer Perspektive: von den Wurzeln im Alten Orient über den Bund Abrahams und die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien. Dabei werden auch antisemitische und islamophobe Haltungen, die weit in die Vergangenheit weisen, nicht ausgespart. Neben Skulpturen und Kunstwerken aus internationalen Sammlungen kommentieren Filmausschnitte, aktuelle Interviews und Installationen das kontrovers debattierte Thema mal ernst, mal ironisch gebrochen.

Begleitband: Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Wallstein Verlag, der das Thema durch Essays und literarische Texte vertieft.

Führungen: Sonntags, 14 Uhr (3 € zzgl. Museumsticket)

Ort: Altbau, 1. OG

Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Begleitprogramm zu „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“

Jüdisch-Islamisches Forum

4. Dezember

Haut ab?!

Vorstellung einer Studie zur Beschneidungsdebatte mit anschließender Diskussion im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

Ein Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts, das die rituelle Beschneidung von Jungen als Körperverletzung einstufte, entfachte im Sommer 2012 eine kontroverse Debatte. Wie Juden und Muslime diese Diskussion erlebten, untersucht die Studie „Signale aus der Mehrheitsgesellschaft“ des European Studies Centre der Universität Oxford. Anhand von Interviews mit jüdischen und muslimischen Akteuren werden die Auswirkungen der Debatte auf Identitätsbildung, Zugehörigkeitsgefühl und Integration in Deutschland beleuchtet. Dr. Kerem Öktem stellt die Ergebnisse vor und diskutiert im Anschluss mit jüdischen und muslimischen Gesprächsteilnehmern der Studie.

Moderation: Dr. Yasemin Shooman

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Montagskino

10. November

Circoncision

Frankreich 2000, Regie: Nurith Aviv, 52 Min., Französisch mit dt. Untertiteln

Welche Rolle spielt die Entscheidung für oder gegen Beschneidung in einem säkularen Leben? Nurith Aviv lässt in ihrem Dokumentarfilm Elternpaare aus unterschiedlichen Kulturen zu Wort kommen, die sich mit dieser Frage auseinandergesetzt haben. In Gesprächen über Zugehörigkeit, Überlieferung und familiäre Bindung entsteht ein überraschendes Panorama, das die Bedeutung von kultureller Tradition in einem nicht-religiösen Alltag immer wieder neu formuliert.

Publikumsgespräch mit der Regisseurin Nurith Aviv im Anschluss.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

8. Dezember

Partly Private

Frankreich/Kanada 2009, Regie: Danae Elon, 82 min., engl. Originalversion

Während der Vorbereitung auf die Geburt ihres ersten - und später zweiten Kindes - begibt sich die Filmemacherin Danae Elon auf eine Reise durch die USA, Israel und Großbritannien, um den Sinn der Beschneidung zu ergründen. Beschneiden oder nicht? Das ist die Frage dieses sehr persönlichen, witzigen und sensiblen Films.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Kabinettausstellungen

3. Juli bis 16. November 2014

Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung

100.000 jüdische Soldaten kämpften auf Seiten Deutschlands im Ersten Weltkrieg, 12.000 Gefallene waren zu beklagen. Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg einen zentralen Bezugspunkt deutsch-jüdischer Erinnerungskultur. Anlässlich des Gedenkjahrs zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zeigt das Jüdische Museum Berlin ausgewählte Objekte aus seinen Sammlungen.

Die meisten Objekte – Militärdokumente, Briefe, Fotos, Tagebücher, Orden – sind Bestandteil familiärer Nachlässe und stammen aus privaten Schenkungen. Zur Geschichte dieser Objekte gehören die Erzählungen der Nachfahren und Stifter. Sie bezeugen, wie die Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den emigrierten und überlebenden Familien erinnert wurde.

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Eintritt: mit dem Museumsticket

4. Dezember bis 31. Mai 2015

Sammelwut und Bilderflut. Werbegeschichte im Kleinformat

Mit einer Schau zum Thema Reklame setzt das Jüdische Museum Berlin seine Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt ist eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten sie millionenfach und lösten ein regelrechtes „Sammelfieber“ aus.

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Eintritt: mit dem Museumsticket

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