Veranstaltungen im Oktober 2014

Presseeinladung

Pressemitteilung von Mo, 29. Sep 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

Highlight im Oktober ist die Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“. Sie nähert sich aus jüdischer, muslimischer und christlicher Perspektive der Beschneidung von Jungen und vermittelt religiöse und kulturhistorische Hintergründe des jahrtausendealten Rituals.

Die Pressekonferenz findet am 23. Oktober um 11 Uhr statt (Vorbesichtigung ab 10:30 Uhr). Einladung folgt.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Sonderausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“

24. Oktober 2014 bis 1. März 2015

Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung

Pressekonferenz: 23. Oktober, 11 Uhr (Vorbesichtigung ab 10:30 Uhr), Altbau 1. OG

Die Beschneidung von Jungen ist ein Jahrtausende altes Ritual. Laut Statistiken ist heute etwa ein Drittel der männlichen Weltbevölkerung aus unterschiedlichen Gründen beschnitten. Mit der Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ gibt das Jüdische Museum Berlin einen überraschenden Einblick in die Bedeutung eines Rituals, über dessen religiöse und kulturhistorische Hintergründe wenig bekannt ist. Ausgehend vom jüdischen Konzept des Bundschlusses, der über ein Körperzeichen besiegelt wird, beleuchtet die Ausstellung das Thema auch aus christlicher und islamischer Perspektive: von den Wurzeln im Alten Orient über den Bund Abrahams und die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien. Dabei werden auch antisemitische und islamophobe Haltungen, die weit in die Vergangenheit weisen, nicht ausgespart. Neben Skulpturen und Kunstwerken aus internationalen Sammlungen kommentieren Filmausschnitte, aktuelle Interviews und Installationen das kontrovers debattierte Thema mal ernst, mal ironisch gebrochen.

Begleitband: Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Wallstein Verlag, der das Thema durch Essays und literarische Texte vertieft.

Führungen: Sonntags, 14 Uhr (3 € zzgl. Museumsticket)

Ort: Altbau, 1. OG

Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Kabinettausstellung

3. Juli bis 16. November 2014

Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung

100.000 jüdische Soldaten kämpften auf Seiten Deutschlands im Ersten Weltkrieg, 12.000 Gefallene waren zu beklagen. Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg einen zentralen Bezugspunkt deutsch-jüdischer Erinnerungskultur. Anlässlich des Gedenkjahrs zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zeigt das Jüdische Museum Berlin ausgewählte Objekte aus seinen Sammlungen.

Die meisten Objekte – Militärdokumente, Briefe, Fotos, Tagebücher, Orden – sind Bestandteil familiärer Nachlässe und stammen aus privaten Schenkungen. Zur Geschichte dieser Objekte gehören die Erzählungen der Nachfahren und Stifter. Sie bezeugen, wie die Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den emigrierten und überlebenden Familien erinnert wurde.

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Eintritt: mit dem Museumsticket

Akademieprogramme „Migration und Diversität“

12. Oktober

SemiTones – ein sephardisch-arabisches Konzert im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

Sephardische Musik verbindet auf eindrucksvolle Weise jüdische und arabische Kulturelemente miteinander: In dieser Tradition begegnen sich die türkisch-jüdische Sängerin Hadass Pal Yarden und der von Sting entdeckte deutsch-algerische Sänger Momo Djender in einem fulminanten Konzertprojekt des Komponisten Max Doehlemann im Glashof des Jüdischen Museums Berlin.

Begleitet von traditionellen Instrumenten wie Mandol, Oud und Duduk, singen die Musiker auf Arabisch, Hebräisch, Ladino, Türkisch und Französisch. Damit gelingt ihnen ein ungewöhnlicher Brückenschlag zwischen Nordafrika, Istanbul und Jerusalem, ohne dabei den Charakter und Unterschiede ihrer Klangwelten zu verwischen.

Ort: Altbau EG, Glashof

Zeit: 18 Uhr

Eintritt: 15 €, erm. 8 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

13. und 14. Oktober

Schule und Museum in der Migrationsgesellschaft

Abschlusstagung des Projektes „Vielfalt in Schulen“

Die interkulturelle Öffnung von Schulen und der Austausch über eine differenzfreundliche Bildungsarbeit stehen im Mittelpunkt der großen Abschlusstagung des Projektes

„Vielfalt in Schulen“.

In Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussionen und im Austausch mit Fachkollegen wird über die Gestaltung von Lernsituationen und schulischen Veränderungsprozessen diskutiert, die eine möglichst diskriminierungsfreie Schulkultur zum Ziel haben.

Ort: Jüdisches Museum Berlin

Zeit: 13. Oktober: 12 bis 20 Uhr, 14. Oktober: 9:30 bis 17:15 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung erforderlich.

13. Oktober

Wie können Politik und Gesellschaft die interkulturelle Öffnung von Schulen unterstützen?

Podiumsdiskussion im Rahmen der Tagung „Schule und Museum in der Migrationsgesellschaft“

Im letzten Jahrzehnt haben Schulen ihre pädagogischen Konzepte auf eine interkulturelle und diskriminierungskritische Perspektive hin erweitert. Dennoch scheint der Umgang mit Differenzen und Ungleichheit noch ein Experimentierfeld zu sein. Das Jüdische Museum Berlin arbeitet seit Jahren eng mit Schulen zusammen und möchte in der Podiumsdiskussion Ergebnisse, offene Fragen und konfliktträchtige Aspekte von Bildungsarbeit diskutieren. Dabei soll es auch um politische Handlungsperspektiven gehen. Anlass ist das Ende des dreijährigen Projekts „Vielfalt in Schulen“, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung durchgeführt und von der Stiftung Mercator gefördert wurde.

Teilnehmer:

Dr. Diana Dressel (Jüdisches Museum Berlin)

Evelin Lubig-Fohsel (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin)

André Barth (Ernst Schering Schule), Özcan Mutlu (Mitglied des Bundestags).

Moderation: Dr. Nkechi Madubuko

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 18:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

21. Oktober

10 Jahre Migrationsrat Berlin-Brandenburg

Ein Mehrgenerationengespräch über Geschichte, gemeinsame Kämpfe und Visionen

Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg (MRBB) wurde 2004 als Dachverband von über 60 Migrantenselbstorganisationen in Berlin gegründet. Seitdem spielt der MRBB als in dieser Form einmaliger herkunftsübergreifender Zusammenschluss eine wichtige Rolle in der Berliner Migrations-, Bleiberechts- und Anti-Diskriminierungspolitik. Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums lädt die Akademie des Jüdischen Museums Berlin und der Migrationsrat Berlin-Brandenburg ein, mit Mitgliedern der ersten Stunde über das bisher Erreichte und Visionen für die Zukunft zu diskutieren.

Gäste:

  • Pastor Pierre Botembe (Mitbegründer des MRBB, Afrikanische Ökumenische Kirche)
  • Dr. Irene Runge (Mitbegründerin des MRBB, ehemals Jüdischer Kulturverein Berlin)
  • Koray Yılmaz-Günay (Mitbegründer des MRBB und Mitglied im aktuellen Vorstand des MRBB)
  • Dr. des. Noa Ha (Mitglied im aktuellen Vorstand des MRBB, Korientation e.V.)

Moderation: Meral El

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Lesungen, Vorträge, Gespräche

1. Oktober

Moral und Methode – Richard M. Meyer zwischen Goethe, Nietzsche und George

Lesung und Gespräch mit Hg. Nils Fiebig, PD Dr. Ralf Klausnitzer (HU Berlin) und dem Schauspieler Frank Riede

Der Literaturwissenschaftler Richard Moritz Meyer wurde 1894 durch eine preisgekrönte Goethe-Biographie bekannt, fünf Jahre später erschien seine Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. In seinem literarischen Salon in der Voßstraße 16 verkehrte jeder, der in der Berliner Kulturszene Rang und Namen hatte: neben Thomas Mann, Stefan George und Ricarda Huch auch Elisabeth Förster-Nietzsche. Als diskreter Mäzen unterstützte er viele zeitgenössische Autoren.

Aus Anlass seines 100. Todestages erscheint eine Auswahl von Meyers Essays, Vorträgen und Aphorismen.

In Kooperation mit der Richard M. Meyer Stiftung und dem Wallstein Verlag.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

16. Oktober

Meir Shalev: Zwei Bärinnen

Lesung mit dem Autor und dem Schauspieler Ulrich Matthes

In einem Dorf im Norden Israels begehen im Jahr 1930 drei Bauern Selbstmord. So steht es in den Akten, aber alle im Dorf wissen, dass nur zwei der angeblichen Selbstmörder Hand an sich gelegt haben. Siebzig Jahre sind seither vergangen. Die Lehrerin Ruta Tavori weiß, wer den dritten Mann ermordet hat und will nun davon erzählen. Aus der Perspektive dieser Frau entfaltet sich eine erschütternde Familiensaga über Menschen, die ihren Instinkten und Emotionen folgen: ihrer Liebe ebenso wie ihrem Hass. Ein unkonventioneller literarischer Thriller von archaischer Wucht.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 10 €, erm. 6 Euro

Kartenreservierung für Besucher bei der Literaturhandlung: Tel. +49 (0)30 8824 250

20. Oktober

Lieneke

Szenische Lesung von und mit der Schauspielerin Chris Pichler

1933 im niederländischen Utrecht geboren, lebt Nili Goren seit 1948 in Israel. Bekannter ist sie heute unter dem Namen, den ihr der Vater im Oktober 1942 gab: Lieneke.

Lieneke überlebt den Holocaust versteckt bei Dr. Hein Kohly. Er war im Widerstand und hatte illegale Verbindungen. So konnte der Vater Lieneke Briefe zukommen lassen. Sie waren bunt bemalt und zu kleinen Heften gebunden. Hein Kohly versteckte die Brief-Heftchen unter einem Apfelbaum und überreichte sie nach der Befreiung Lieneke, die sie an ein israelisches Kindermuseum weitergab. Dort entdeckte die Schriftstellerin Agnès Desarthe die Briefe und veröffentlichte sie 2007. Die Geschichte inspirierte die Wiener Schauspielerin Chris Pichler, das Leben von Lieneke auf die Bühne zu bringen.

Musik: Schüler des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn Berlin, Leitung: Boris Rosenthal

In Zusammenarbeit mit

der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin, dem Österreichischen Kulturforum, den Botschaften des Staates Israel und des Königreichs der Niederlande sowie dem Verlag Jacoby&Stuart Berlin.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

27. Oktober

Assoziationswelten des Hebräischen – Über die Präsenz der alten Texte im modernen Ivrith

Antrittsvorlesung von Anne Birkenhauer

Die August-Wilhelm-Schlegel-Gastprofessur des Deutschen Übersetzerfonds und der FU Berlin würdigt herausragende Literaturübersetzer und schafft einen Reflexionsraum für die Poetik der Übersetzungskunst.

Im Wintersemester wird mit Anne Birkenhauer eine der wichtigsten Vermittlerinnen der Literatur Israels gewürdigt. Sie hat Autoren wie Jaakow Shabtai, Jehoshua Kenaz und David Grossman übersetzt.

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung erforderlich: mail@uebersetzerfonds.de

28. Oktober

75 Jahre Blue Note

Konzert und Buchpräsentation mit Roger Willemsen und Joe Locke

Das weltbekannte Plattenlabel „Blue Note“ wurde 1939 von den zwei Berliner Juden Alfred Lion und Francis Wolff gegründet. Pünktlich zum 75. Jubiläum veröffentlicht der jazz­prezzo-Verlag den Bildband „Painted Jazz“ mit 75 abstrakten Bild-Kompositionen des Künstlers Dietrich Rünger und vielen Fotografien und Textbeiträgen.

Roger Willemsen stellt dieses Buch vor – umrahmt durch Originalaufnahmen von Blue Note. Der New Yorker Vibraphonist Joe Locke tritt mit seiner Band und dem Sänger Kenny Washington auf – und im Laufe des Abends weitere prominente Überraschungsgäste!

In Kooperation mit dem Verlag jazzprezzo

Ort: Glashof EG

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 15 €, erm. 10 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

30. Oktober

Zimzum. Gott und Weltursprung

Micha Brumlik und Vivian Liska im Gespräch mit dem Autor Christoph Schulte

Der Zimzum ist eine der schillerndsten und berühmtesten Lehren der jüdischen Mystik. Der vor der Weltschöpfung allgegenwärtige Gott muss sich im Zimzum von sich selbst in sich selbst zurückziehen, um für die Erschaffung der Welt in seiner eigenen Mitte Platz zu machen. Welt und Mensch, Offenbarung und Freiheit entstehen erst, wo Gott sich zurücknimmt.

Das Buch blättert am Leitfaden des Zimzum die jüdische und christliche Geistesgeschichte aus mehr als vier Jahrhunderten auf: Von kabbalistischen Zirkeln um Isaak Luria in Safed bis zum volkstümlichen Chassidismus, von den christlichen Hebraisten zu Newton und Schelling, von esoterischen Handschriften bis zu Else Lasker-Schüler und Anselm Kiefer mischen sich in den Deutungen und Aneignungen des Zimzum Göttliches und Menschliches, Mystik, Philosophie, Theologie und Kunst.

Moderation: Thomas Lackmann

In Kooperation mit dem Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaften der Universität Potsdam und dem Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

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