Vor einigen Jahren besuchte eine Gastdozentin aus New York die Berliner Synagoge am Fraenkelufer und zeigte uns, wie ihre Gemeinde einen alten Neujahrsbrauch – Taschlich – neu praktiziert.
Üblicherweise versammeln sich Gläubige am jüdischen Neujahrsfest Rosch ha Schana an einem Fluss und streuen Brotkrumen ins Wasser, um sich symbolisch ihrer Vergehen des vergangenen Jahres zu entledigen. In den Landwehrkanal gegenüber der Synagoge entließ die US-Dozentin jedoch nicht Krumen, sondern ein selbstgebasteltes Papierschiffchen, dem sie einen Brief an Gott mitgab. Darin bat sie um Vergebung für ihre Fehler und beteuerte ihre guten Vorsätze. Der Brief enthielt auch einen Dank für die schönen Erlebnisse des letzten Jahres und ihre Wünsche für das kommende Jahr. → weiterlesen