In der Kantine des Europäischen Patentamts am Halleschen Tor stärken sich auch viele Mitarbeiter des Jüdischen Museums. Das Essen ist hier zwar vortrefflich, für die Ohren ist die Mittagspause allerdings eine Zumutung: Besteck klappert, Geschirr scheppert, die Stimmen der speisenden Menschen verquirlen sich zu einem einzigen großen Brummen.
Im Speisezimmer der Berliner Arztfamilie Plesch wäre ein solches akustisches Tohuwabohu undenkbar gewesen. Ihr Geheimnis: Klapperdeckchen.
So nannte man die hübschen Untersetzer, die zwischen den Geschirrteilen ruhten. Einerseits schonten sie das Porzellan, andererseits – wie der Name so schön sagt – dämpften sie das Klappern beim Servieren und Dinieren.
Heute sind Klapperdeckchen aus der Mode gekommen. Schade eigentlich.
Monika Flores Martínez, Ausstellungen