Unsere aktuelle Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten« baut auf 30 Fragen auf, die an das Jüdische Museum Berlin oder dessen Mitarbeiter gerichtet wurden. In der Ausstellung haben unsere Besucherinnen und Besucher selbst die Möglichkeit, auf Post-its Fragen oder Kommentare zu hinterlassen. Einige dieser Fragen beantworten wir hier im Blog. Nach der Frage: »Wie hält die Kippa auf dem Kopf?«, kommt die Frage dieses Monats von Boris: »Warum beugen sich manche Juden beim Beten?«
»Warum Beugen sich manche Juden beim beten. Boris«
© Foto: Thomas Valentin Harb, Jüdisches Museum Berlin
Lieber Boris,
Deine Frage, warum sich religiöse Juden während des Betens hin und her bewegen, wird von vielen Menschen gestellt. Dieser sehr alte Brauch wird im Jiddischen »Schokln« genannt und bedeutet wackeln, schütteln oder schaukeln. Wie bei manchen Bräuchen ist es leichter zu beschreiben, wann und wo etwas ausgeübt wurde, als eindeutig zu beantworten, warum beim Lernen aus der Tora und beim Beten geschokelt wird. → weiterlesen
Absurditäten aus dem Museumsalltag
Manchmal hält die alltägliche Arbeit im Museum Überraschungen bereit. Letzte Woche etwa lag ein Schreiben der Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für öffentliche Ordnung, in meinem Postfach.
Bußgeldbescheide landen ab und zu auf meinem Tisch, da ich für ein Team verantwortlich bin, das mit unserem Museumsbus in Deutschland unterwegs ist und mobile Bildungsarbeit an Schulen leistet. Im Kampf gegen Unwissenheit und Antisemitismus ist meist Eile angesagt. Ich blättere also gleich auf Seite zwei, um den Betrag zu ermitteln, um den es dieses Mal geht: 104,80 Euro. Darunter Verwahr- und Tierarztkosten?! Das ist kein Zu-schnell-fahr-Knöllchen …
Ich blättere zurück und gehe das Schreiben nun von oben nach unten durch: »Sicherstellung der Katze von Frau K.« Haben die Kollegen eine Katze angefahren oder gefunden und ins Tierheim gebracht? → weiterlesen