Diese Frage haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jüdischen Museums Berlin gestellt. Manche Antworten fielen kurz aus, wie z.B. die Antwort einer Kollegin, die »meistens gar nichts« macht »(außer vielleicht ein paar Stücke Apfel in Honig tauchen…)«. Andere hatten eher einen indirekten Charakter, wie etwa eine Abwesenheitsnotiz, die mit »Herzliche Grüße und shana tova« schloss. Hier einige weitere Antworten:
»In diesem Jahr werde ich zu Rosch ha-Schana wie immer zu meiner Oma gehen. Mit einem Unterschied: Ich hoffe, dass sie dieses Mal meinem Rat folgt und die Gefilte Fisch vor dem Servieren aufzuwärmen vergisst, weil sie kalt viel besser schmecken.«
Alina Gromova, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fellowship-Programms und Guide
»Wie jedes Jahr begehen wir den Vorabend von Rosch ha-Schana mit Freunden bei einem Abendessen, das durch allerlei Segensprüche geheiligt wird. Wir ertränken Äpfel in Honig und kaufen seltsame Früchte, deren Verzehr uns Rätsel aufgibt. Mit Neuem begehen wir kulinarisch das neue Jahr, das mündet nicht selten in einem biologischen Intelligenztest. Danach gibt es leider keine Krepplach, weil sie niemand mehr zubereiten kann, und ›Gefilte Fisch‹ bestenfalls aus dem Glas. Seine Herstellung würde Tage in Anspruch nehmen, nicht zu reden von dem Gestank, der beim Kochen des Fisches entsteht, der sich im ganzen Haus verteilt und nicht nur die unliebsamen Nachbarn vertreibt. Die restliche Abfolge der Speisen ist unspektakulär. Manche der Dinnergäste gehen an den folgenden zwei Tagen in eine Schul, die entweder nach Kindheitserinnerungen oder nach liturgischem Interesse ausgewählt wird.«
Cilly Kugelmann, Programmdirektorin