Wir möchten heute auf einen besonderen Dokumentarfilm aufmerksam machen, der ab 25. August 2015 im Kino Babylon in Berlin Mitte gezeigt wird: L’Chaim! – Auf das Leben!
Der Film portraitiert Chaim Lubelski, einen orthodoxen Juden, der im Jet Set von St. Tropez verkehrte und ein erfolgreicher Geschäftsmann in New York war. Als seine Mutter, eine Überlebende der Schoa, pflegebedürftig wird, zieht er zu ihr nach Antwerpen, um sich um sie zu kümmern.
Trailer
In seinem Langfilmdebüt stellt uns der Produzent und Regisseur Elkan Spiller seinen Cousin Chaim als einen widerborstigen, charismatischen Eigenbrötler vor. Ein Mensch, der die Wunden seiner Eltern mit Mut, Humor und Liebe zu lindern versucht. Der Film wirft einen emphatischer Blick auf ein Leben voller Absurditäten und tief empfundener Menschlichkeit. Es ist das eindrucksvolle Portrait des Sohnes einer Schoa-Überlebenden, das die Nachwirkungen durch die Traumata der Elterngeneration aufzeigt.
»Ich habe selten einen Dokumentarfilm gesehen, der mich gleichermaßen so zum Lachen und zum Weinen gebracht hat. L’Chaim! geht tief in die menschliche Seele, in die jüdische Komik und erzählt nebenbei eine der aufregendsten KZ-Überlebenden-Biografien, die ich kenne. Chaim Lubelski, der Protagonist des Filmes, ist ein einsamer, anarchistischer Cowboy, eine Wiedergeburt von Groucho Marx, ein kiffender Philosoph, der sich aufopfernd und rührend um seine Mutter kümmert, die die Schrecken des Holocaust überlebt hat. L’Chaim! ist dadurch für mich ein Meilenstein im Portrait der ›second generation‹. Die Rauhheit und Unverschämtheit des Protagonisten, aber vor allem auch des Filmes, schockiert und befreit. Wer L’Chaim! – Auf das Leben! gesehen hat, wird ihn so schnell nicht vergessen.«, so Filmemacher Dani Levy über den Film.
Die Premiere von L’Chaim! – Auf das Leben! findet am 25.8.2015 im Kino Babylon Mitte in Berlin statt. Der Regisseur Elkan Spiller, Protagonist Chaim Lubelski sowie die Kinopatinnen Sabine Kray (Autorin) und Dotschy Reinhardt (Jazzsängerin und Autorin) werden anwesend sein. Moderiert wird der Abend von Shelly Kupferberg.
Weitere Aufführungen sind am Donnerstag, 27. August um 20 Uhr sowie Sa, 29.8./So, 30.8./Di, 1.9., jeweils um 18:30 Uhr.