Achtung GOLEM!

Ein Tisch mit Kostümteilen und einem Schild "Achtung Objekt"

Golem-Kostüm für Death, Destruction, and Detroit II an der Schaubühne Berlin, 1987, Regie: Robert Wilson; Leihgabe: The Jewish Museum, New York

Der Golem wird aus unbelebter Materie zum Leben erweckt. Die Ausstellung über ihn auch. Es wurde bereits viele Tage gebaut, gemalert, gefilzt, gesetzt, geplottet, geschrieben, geschnitten, gehängt und geschüttet. Für die feierliche Eröffnung am 22. September haben wir einen humanoiden Ehrengast eingeladen, der das Publikum begrüßen wird:

Zwei humanoide Roboter reichen sich die Hand

REEM und REEM C beim Meet-and-Greet; PAL Robotics, Barcelona

Handschriftlich in Deutsch und Hebräisch beschrifteter Zettel

© Scholem Archives, The Jewish National and University Library, Jerusalem, Israel

Bis zu diesem Moment aber wird noch viel passieren. Angereist sind sie schon alle, die Objekte und Kunstwerke. Zum Beispiel das Kleinste in der Größe eines Post-its, 14,5 x 11 cm. Auf dem Notizzettel vermerkte der Mystik-Gelehrte Gershom Scholem (1897–1982) während seiner Recherchen in Oxford den Anfang eines mittelalterlichen Manuskripts, in dem sich ein sogenanntes »Golem-Rezept« befindet.  weiterlesen


»Wenn man ›Krise‹ als einen ›Wendepunkt‹ definiert, dann scheint das Nachkriegseuropa an einem solchen Punkt angekommen.«

Ein Interview mit Ines Pohl

Portrait von Ines Pohl

Ines Pohl; CC BY-NC 2.0 Deutsche Welle

Die Europäische Union steht momentan vor einer Zerreißprobe: das Austrittsbegehren Großbritanniens, die Zunahme rechtspopulistischer Bewegungen, fehlende Lösungen für die Fluchtbewegungen, Furcht vor Terroranschlägen und wirtschaftlicher Abstieg. In der Debatte um eine zukunftsfähige Politik wird dabei oftmals Bezug auf die Geschichte genommen.

Auf unserer Veranstaltung »Krisenzeiten« am  7. September 2016 möchten wir daher mit internationalen Gästen aus Großbritannien, Frankreich, Polen und Deutschland die Bedeutung der Vergangenheit für die gegenwärtige Politik der europäischen Staaten angesichts der aktuellen Probleme diskutieren. Zu Gast sind Dan Diner, Dietmar Herz, Étienne François, Hans Kundnani und Adam Michnik. Moderiert wird der Abend von  Ines Pohl, der wir vorab vier Fragen gestellt haben und damit den Blick auf die USA erweitern.

Nevin Ekinci: Frau Pohl, Sie sind seit Ende 2015 Korrespondentin der Deutschen Welle in Washington. Wie nehmen Sie aus der Ferne die Debatten um die aktuellen »Krisen« in Europa wahr? Würden Sie überhaupt von »Krisenzeiten« sprechen?
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