Zweite Episode unserer Blogserie »Erinnerungen aus dem Leben Walter Frankensteins«
Jesse Owens – dieser Name ist den meisten Menschen heute noch ein Begriff. Der Schwarze US-Athlet entschied sich 1936 – entgegen den Erwartungen und Ängsten seiner Familie, Freund*innen und einer großen Zahl der US-Amerikaner*innen – an der Olympiade in Berlin teilzunehmen. Angesichts des politischen Klimas am Austragungsort, das durch Antisemitismus, Propaganda und Gewalt gegen Minderheiten geprägt war, zweifelte eine internationale Öffentlichkeit an der Chancengleichheit der Teilnehmer*innen.
Für Walter Frankenstein ist der Name Owens bis heute eng mit seinem Umzug von seiner im damaligen Westpreußen gelegenen Heimatstadt Flatow (heute Złotów) nach Berlin verknüpft. Als er am 27. Juli 1936 mit dem Zug am Bahnhof Alexanderplatz ankam, waren die Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in der deutschen Hauptstadt in vollem Gange. Walter besuchte das Spektakel mit einem Onkel mütterlicherseits und hatte so die Möglichkeit, Jesse Owens im Berliner Olympiastadion live zu erleben. Owens ging mit vier Goldmedaillen als erfolgreichster männlicher Sportler aus den Spielen hervor.