Vom heutigen 3. bis zum 16. Juli 2017 werden Jugendliche aus verschiedenen Ländern Europas Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände der Gedenkstätte durchführen und sich auf Spurensuche begeben. »Im praktischen Tun in der Gedenkstätte wird innerhalb der internationalen Sommerlagergruppe Austausch über Grenzen hinweg möglich«, erklärt Christine Bischatka, Koordinatorin der internationalen Sommerlager bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.
Am Ort des »Arbeitserziehungslagers Ohrbeck«, einem Konzentrationslager der Gestapo, waren im Zweiten Weltkrieg über 2000 Jugendliche und Männer aus 17 Ländern inhaftiert. Hier nähert sich die internationale Sommerlagergruppe dem Schicksal der Häftlinge und der Geschichte des Ortes durch Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände unter fachkundiger Anleitung durch die Stadt- und Kreisarchäologie. In Workshops, Exkursionen und einem Zeitzeugengespräch vertiefen die Teilnehmer*innen die durch die Grabungen aufgeworfenen Themen. Auf diese Weise können sie auch ihre eigenen Familiengeschichten und aktuellen Lebenserfahrungen einbringen.
In Osnabrück, dem Geburtsort von Erich Maria Remarque und des in Auschwitz ermordeten Malers Felix Nussbaum, aber auch der Stadt des Westfälischen Friedens von 1648, erarbeiten sich die Teilnehmer*innen neue Zugänge zur Geschichte der Schoa, zu Zwangsarbeit und Verfolgung. Für diese Arbeit erhält der Verein in diesem Jahr den Preis des Westfälischen Friedens.
(Auszug aus der Pressemitteilung von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste)