Veröffentlicht von am 23. April 2013 1 Kommentar

Eiserne Kreuze in Kreuzberg

Das Jüdische Museum liegt im bekannten Berliner Bezirk Kreuzberg, ebenso wie ein 66 Meter hoher Berg, nach dem der Stadtteil 1920 benannt worden ist. Knapp 100 Jahre früher wurde ein Denkmal Friedrich Schinkels zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon auf dem Berliner Hügel errichtet. Dekoriert war und ist es bis heute an seiner Spitze mit einem Eisernen Kreuz. Dessen Geburtsstunde war der 10. März 1813: Am Geburtstag seiner verstorbenen Königin Luise stiftete es der Preußische König Friedrich Wilhelm III. vor gut 200 Jahren. In der Sammlung des Kupferstichkabinetts ist eine Entwurfszeichnung von Schinkel zum Eisernen Kreuz überliefert. Sowohl 1870 als auch 1914 erfolgten weitere Stiftungen des Eisernen Kreuzes durch die Kaiser Wilhelm I. und II. als Auszeichnung für besondere Verdienste deutscher Soldaten.

Zahlreiche Eiserne Kreuze befinden sich auch in der Sammlung des Jüdischen Museums, in vielen Fällen mit den dazugehörigen Verleihungsurkunden.

Abbildungen von 50 Eisernen Kreuzen

Eiserne Kreuze in Kreuzberg – Blick in die Objektdatenbank des Jüdischen Museums
© Jüdisches Museum Berlin

Sie beziehen sich fast ausschließlich auf die Zeit des Ersten Weltkriegs, an dem auf deutscher Seite ca. 100.000 jüdische Soldaten teilnahmen. Unter ihnen waren auch Julius Fliess (1876-1955) und Max Haller (1892-1960), deren Orden zum Bestand des Jüdischen Museums gehören.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 28. Dezember 2012

Kein Revolver im Jüdischen Museum

Zeichnung eines Revolvers»Waffe und Würde« – so der Titel einer Objektgeschichte in der unlängst erschienenen Festbroschüre des Deutschen Historischen Museums zu seinem 25-jährigen Jubiläum. Es geht um einen Revolver, der dem Jüdischen Museum als Schenkung angeboten wurde, dort auf großes Interesse stieß und letztlich den Weg in die Sammlung des Deutschen Historischen Museums fand. Warum?

Die Geschichte: Eine Frau, die als ›Halbjüdin‹ während der NS-Zeit in Berlin um ihr Leben fürchten muss, schafft sich einen Revolver an, um im Fall einer drohenden Deportation ihrem Leben selbst ein Ende zu bereiten. Sie überlebt die Verfolgungszeit, bewahrt den Revolver als Erinnerungsstück auf, schenkt ihn später einem Nachbarn, der sich wiederum an das Museum wendet, als er durch Änderungen des Waffenrechts verpflichtet wird, seine Waffe zu registrieren oder abzugeben. Für ein Haus wie das Berliner Jüdische Museum, in dessen Sammlungen und Dauerausstellung das biografische Narrativ eine wichtige Rolle spielt, wäre dieser Revolver im Hinblick auf seine dichte Überlieferung ein ›starkes‹ Objekt, das wir gerne in die Sammlung aufnehmen würden.  weiterlesen

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