Zwei Klapperdeckchen aus dem Haushalt der Familie Plesch, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, Janos und Melanie Plesch Gedenk-Schenkung von Prof. Dr. Peter H. Plesch
In der Kantine des Europäischen Patentamts am Halleschen Tor stärken sich auch viele Mitarbeiter des Jüdischen Museums. Das Essen ist hier zwar vortrefflich, für die Ohren ist die Mittagspause allerdings eine Zumutung: Besteck klappert, Geschirr scheppert, die Stimmen der speisenden Menschen verquirlen sich zu einem einzigen großen Brummen.
Im Speisezimmer der Berliner Arztfamilie Plesch wäre ein solches akustisches Tohuwabohu undenkbar gewesen. Ihr Geheimnis: Klapperdeckchen. → weiterlesen
»Achse des Holocaust« heißt einer der drei Gänge im Untergeschoss des Museums. In die Wand ist ein Vitrinenband eingelassen. Fotos, Schriftstücke und Gegenstände vermitteln die Geschichten von Menschen, die den Holocaust überlebten oder ermordet wurden.
In einer Vitrine liegen eine Gebetskapsel und ein Beutel mit einem eingestickten Davidstern. Die Dinge gehörten Leo Scheuer. Er hat sie dem Museum kurz vor seinem Tod geschenkt.
Als ich im Archiv unseres Museums die Akte von Leo Scheuer las, hatte ich das Gefühl, genug Stoff für einen abendfüllenden Film vor mir zu haben. Auf die kleine Tafel, die zu den Ausstellungsstücken gelegt wird, passen allerdings nur wenige Sätze. → weiterlesen
Durch die letzten Bereiche der Dauerausstellung tönt eine Polizeisirene. Quelle des alarmierenden Geräuschs ist ein Filmausschnitt, der an einem Großbildschirm ausgespielt wird.
Es geht in diesem Ausstellungskapitel um den Frankfurter Auschwitz-Prozess, der von Dezember 1963 bis August 1965 stattfand. Angeklagt waren ehemalige SS-Angehörige des KZ Auschwitz wegen Mord oder Beihilfe zum Mord. Das Gerichtsverfahren gilt als Wendepunkt im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der Bundesrepublik.
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