Süßigkeiten sind eine heikle Angelegenheit für Synagogen an Simchat Tora. Um den Neubeginn der zyklischen Lesungen zu feiern, werden die Tora-Rollen durch die Synagoge getragen, während die Gemeinde singt, tanzt und den Kindern Bonbons und Schokolade zuwirft.
In kleinen Synagogen verläuft das meist ohne Zwischenfall. Doch in den größeren sind herumfliegende Schokoriegel nicht unumstritten. Nicht alle Erwachsenen haben Freude an Milkatafeln, denen man nicht immer gut ausweichen kann. Und auch für die Tora-Rollen stellt Schokolade eine Gefährdung dar. → weiterlesen
In England ist es ein unerwarteter Erfolg, der weltweit die Bestsellerleiter erklimmt: Edmund de Waals The Hare with the Amber Eyes (Der Hase mit den Bernsteinaugen) ist eine Ausstellung in Form eines Buchs. Darin erzählt der Autor, ein Keramikkünstler, die Geschichte seiner jüdischen Bankiersfamilie, den Ephrussis, und zwar anhand von Gegenständen, die von der Familie gesammelt, gepflegt und der nächsten Generation vermacht wurden. → weiterlesen
Die Suche nach einer jüdischen Vergangenheit ist das Thema von Jonathan Safran Foers neuestem Roman, Tree of Codes. Schon sein Debutroman und Bestseller Alles ist erleuchtet, der von Hollywood verfilmt wurde, handelte von einem jungen Mann, der auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Familie in die Ukraine reist. Foers neustes Buch handelt ebenfalls von der Suche nach jüdischen Wurzeln, doch sind es dieses Mal eher künstlerische statt biographische Wurzeln.
In seinem Buch experimentiert Foer mit dem Konzept der Abwesenheit. Er reproduziert Teile von Bruno Schulz’ Street of Crocodiles (dt: Zimtläden), eines von zwei überlieferten Werken des Autors, dessen übrigen Texte verloren gingen, als die Nationalsozialisten 1941 seine Heimatstadt Drohobycz eroberten und 1942 deren Bürger, einschließlich Schulz, ermordeten. → weiterlesen