Shira Wachsmann thematisiert in ihrer Kunst den fast vergessenen Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia
Die Straßen in Kreuzberg sind an diesem grauen Februartag nassgeregnet. Shira Wachsmann, eine zierliche junge Frau mit kurzem, schwarzem Haar, führt mich in ihr Atelier in einer Altbauwohnung. Ihre Zeit ist knapp. Denn am 13. März 2016 eröffnet Wachsmann »Tribe Fire«, eine Solo-Ausstellung in der Galerie cubus-m in Schöneberg, die dort noch bis zum 23. April zu sehen ist (mehr Informationen auf der Website der Galerie cubus-m). Im Atelier hängen große Zeichnungen, die später Teil der Installation werden. »Es gibt noch viel zu tun«, erklärt die gebürtige Israelin.
Auf dem Schreibtisch liegt ihr neustes Kunstprojekt, zwei Postkarten, die Wachsmann für das Jüdische Museum Berlin entworfen hat. Sie sind in einer Auflage von je 400 Stück seit dem 1. April 2016 im Kunstautomaten in der Dauerausstellung des Museums käuflich zu erwerben (mehr Informationen zum Kunstautomaten auf unserer Website). Wachsmann nimmt in einem grünen Sessel Platz und betrachtet die Karten. Sie zeigen zwei kreisrunde Motive, eine Form, die sich wie ein Grundgedanke durch das Werk der Künstlerin zieht. Hier stellen sie einen abstrakten Diamanten und eine schwarze Sonne dar. → weiterlesen