Beit: Ein Hausprojekt für Schülerinnen und Schüler

Holzhütten in einem Kreis auf dem Schulhof, die Schüler sitzen darin

Die Holzhäuser in Form des hebräischen Buchstabens Beth
© The Beit Project, Foto: David Gauffin

Beit heißt ein europaweites Projekt, das sich der französisch-jüdische Architekt, David Stoleru, ausgedacht hat. Der Name leitet sich einerseits von dem hebräischen Wort »Bajit« für Haus ab und andererseits von dem zweiten Buchstaben des hebräischen Alphabets »Beth«. Die kleinen Holzhäuser erinnern ein wenig an Strandkörbe. Von der Seite betrachtet stellen sie den hebräischen Buchstaben Beth ב dar, den Anfangsbuchstaben von Beit. Solche Häuser haben sich Berliner Schülerinnen und Schüler verschiedener achter Klassen in den Heckmann-Höfen in Mitte aufgebaut, um ihre Schule (hebr. Beit Sefer, wörtlich: Haus des Buchs) ins Freie zu verlegen. Hier widmen sie sich zwei Tage lang der Aufgabe, die Spuren der jüdischen Gemeinschaft im kulturellen und stadtgeschichtlichen Erbe aufzuspüren.

Es sind zwei anstrengende Tage, an denen sich die Schülerinnen und Schüler viel bewegen und mehrfach überwinden müssen.  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 9. August 2013 0 Kommentare

Ronny Loewy,

10. April 1946 – 9. August 2012

Ronny Loewy (Mitte) mit Louis Malle (r.) und Daniel Cohn-Bendit (l.)

Ronny Loewy (Mitte) mit Louis Malle (r.) und Daniel Cohn-Bendit (l.) bei der Deutschlandpremiere von »Auf Wiedersehen Kinder«, 1987, mit Dank an Gisela Geier-Loewy

Am 9. August vergangenen Jahres ist der Filmhistoriker Ronny Loewy gestorben – er war ein ungewöhnlicher Mensch und ein Freund unseres Museums, der unsere Arbeit von Anfang an unterstützt und inspiriert hat: Er wählte viele der Filmausschnitte aus, die in unserer Dauerausstellung und in der Sonderausstellung »Heimat und Exil« zu sehen waren und sind und gab unter anderem das Filmtagebuch von Tereska Torrès Unerschrocken: Auf dem Weg nach Palästina über die die illegale Auswanderung der Displaced Persons nach Palästina 1947/48 heraus. Ronny war ein Kollege und Freund, mit dem wir nicht nur gearbeitet, sondern auch viel erlebt und gelacht haben, und der uns stets die Augen für Neues, Ungewöhnliches, Vergessenes, Übersehenes, kleine Details in Filmen und Filmchen, und vor allem für die Menschen, die hinter diesen bewegten Bildern standen, geöffnet hat.

Wir möchten deshalb heute, ein Jahr nach seinem Tod, in diesem Blog an ihn und sein Leben erinnern:  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 9. Juli 2013 0 Kommentare

Vor Gericht und im Fernsehen:

Ein neuer Raum zum Auschwitz-Prozess in der Dauerausstellung

Letzten Oktober schrieb ich hier im Blog bereits über Memorandum, den kanadischen Dokumentarfilm zum Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 – 1965), der seit Jahren in Ausschnitten in unserer Dauerausstellung zu sehen ist. Wir beobachteten, dass unsere Besucher diesen Filmausschnitt sehr viel intensiver wahrnahmen als die Fotos, Audios und Dokumente zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Deshalb spielte dokumentarisches Filmmaterial bei der Neugestaltung dieses Bereichs unserer Dauerausstellung eine zentrale Rolle.

Schwarze Monitorkuben mit einem Frauengesicht in schwarz-weiß auf dem Bildschirm

»Mein Mann war zwar sehr genau, aber (…) das kann ich mir alles nicht vorstellen«, sagte die Ehefrau des Auschwitz-Täters Wilhelm Boger den NDR-Reportern.
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Alexander Zuckrow

Vor wenigen Tagen haben wir den neuen Raum mit dem Titel »Vor Gericht: Auschwitz/Majdanek« nun wiedereröffnet. Um zu vermitteln, wie der Frankfurter Auschwitz-Prozess den öffentlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit in Deutschland veränderte und prägte, zeigen wir hier jetzt verschiedene zeitgenössische Fernsehbeiträge. In der internationalen Fernsehberichterstattung über diesen Prozess kommen bahnbrechende Fragen zum Umgang mit der NS-Zeit zum Ausdruck.
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