Veröffentlicht von am 12. Mai 2013 2 Kommentare

Protest – Ja. Aber wie?

Im Sommer 2012 protestierte der koreanische Musiker PSY mit seiner Musik gegen das Konsumverhalten in Gangnam, einem wohlhabenden Stadtteil Seouls. Sein Musikvideo zeigt, wie er in Gegenwart betucht aussehender Männer und leicht bekleideter Frauen eine Art Reitertanz vollführt, hopsend und Zügel schwingend. Aus Gründen, die uns die Nachwelt nennen mag, entwickelte sich Gangnam Style zum meist gesehenen Clip bei YouTube.

Organisationen wie Greenpeace und NASA, die von Gangnam (geographisch wie ideologisch) entfernter nicht hätten sein können, entwickelten eine Reihe von Parodien.


Der Protest im Gangnam-Stil wurde auch in der Kunstszene begeistert aufgenommen. Der chinesische Aktivist Ai Weiwei veröffentlichte ein Video im Gangnam-Stil, um gegen die Zensur in seinem Land zu protestieren.

Als Reaktion auf dieses Video regte der jüdisch-indische Künstler Anish Kapoor – dessen Werke eine Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau ab dem 18. Mai 2013 würdigt – Kunstmuseen in England und den USA an, ein Video zur Unterstützung von Ai Weiwei zu drehen.

Kurz darauf stellte das Philadelphia Museum of Art ein Video ins Netz, das seine Belegschaft beim Gangnam-Tanz zeigt, wobei nicht ganz ersichtlich ist, worauf ihr Protest abzielt:  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 9. Mai 2013 0 Kommentare

Ein »Denkmal gegen den Schwachsinn der Nazis«

Einblick in die leere Bibliothek unter dem Bebelplatz

Denkmal der Bücherverbrennung
Dieses Foto von Charlotte Nordahl steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Lizenz

Der 10. Mai bildete den Höhepunkt der »Aktion wider den undeutschen Geist«, mit der die deutsche Studentenschaft im Frühjahr 1933 gegen politisch unliebsame oder jüdische Professoren und das ›zersetzende Schrifttum‹ zu Felde zog. Wir alle kennen die Aufnahmen von der sorgfältig vorbereiteten Bücherverbrennung in Berlin und das Denkmal von Micha Ullmann auf dem heutigen Bebelplatz, das den damaligen Flammenrufen eine mahnend stille wie leere Bibliothek entgegen setzt.

Das Jüdische Museum Berlin zeigt nun einige Bücher, die damals aus den Regalen entfernt und den Flammen überantwortet wurden. Es stellt damit Teile der Büchersammlung von George Warburg vor.

Es ist ein Vergnügen, die Einbände, die Gestaltung und den Drucksatz dieser Werke zu betrachten, besonders berührt aber hat uns das Anliegen, das George Warburg mit seiner Sammlung verband: In diesem Videointerview erzählt er nicht nur, welche Werke ihm besonders am Herzen liegen. Er beschreibt seine Sammlung auch als einen Versuch, jene Bücher, die von den Nationalsozialisten verbrannt, verboten oder ausgesondert wurden, nachträglich den Flammen zu entreißen.

Warburgs »Denkmal gegen den Schwachsinn der Nazis« holt das, was Ullmanns unterirdische Bibliothek erinnert, wieder ans Tageslicht.

Mirjam  Wenzel, Medien

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»Ask the Rabbi«

Darf man am Schabbat mit dem Auto zum Gottesdienst in die Synagoge fahren? Was bin ich, wenn mein Vater Jude und meine Mutter Christin ist? Kann ein unbeschnittener Mann Jude sein?

Porträt-Collage der sieben Rabbiner/innen

Sieben Rabbiner (v.l.): Joshua Spinner, Irith Shillor, Daniel Katz, Julien-Chaim Soussan, Jonah Sievers, Avichai Apel, Gábor Lengyl
© Jüdisches Museum Berlin, Fotos: Thomas Valentin Harb

Die neue Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten« dreht sich um alltägliche und nicht-alltägliche Fragen an das Judentum. Einige dieser Fragen haben wir sechs Rabbinern und einer Rabbinerin gestellt und ihre Antworten gefilmt. Alle sieben amtieren in Deutschland und stehen für ein breites Spektrum religiöser Strömungen: orthodox, liberal, konservativ, progressiv.

Inspiriert von der Recherche in etlichen Internetforen mit Namen wie »Ask the Rabbi«, »Askmoses« oder »Dear Rabbi«, in denen Rabbiner in aller Welt Fragen zum Umgang mit dem religiösen Gesetz im Alltag beantworten, haben wir uns an die Dreharbeiten gemacht,  weiterlesen

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