Heute vor 161 Jahren wurde Sigmund Freud geboren. Zu seinem Geburtstag möchten wir Sie auf ein Video von Nurit Yedlin hinweisen, die anhand einer Miniatur von Freuds Arbeitszimmer in Wien einiges über den Begründer der Psychoanalyse erzählt:
Ein Film von Nurit Yedlin, Tel Aviv, 2016
In dem hier nachgebildeten Arbeitszimmer behandelte Freud 47 Jahre lang seine Patient*innen, bevor er im Juni 1938 wegen des sogenannten »Anschlusses Österreichs« durch die Nationalsozialisten mit seiner Familie über Paris nach London emigrierte.
Noch spielerischer kann man sich der Frage, was man eigentlich sieht, wenn man auf der Couch liegt, in einem Online-Spiel auf unserer Website widmen, das wir für eine vergangene Ausstellung zur Psychoanalyse bei uns im Jüdischen Museums Berlin entwickelt haben.
Weitere Ausstellungsdokumentationen und Publikationen zu Freud und seiner Psychoanalyse finden Sie auf www.jmberlin.de/sigmund-freud
Ein Besuch bei Schwester Katharina im Karmel Berlin
Diesen Schleier hat uns Schwester Katharina für unsere Ausstellung gestiftet; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Katharina Erbe.
Den Kopf zu bedecken ist fast gänzlich aus der christlichen Praxis verschwunden. In Deutschland sieht man dies eigentlich nur noch bei Ordensschwestern. Bei den Vorbereitungen für die Ausstellung Cherchez la femme (mehr dazu auf unserer Website) waren wir uns früh einig: Wir wünschen uns einen Nonnenschleier.
Ich machte mich also auf den Weg ins nördliche Charlottenburg zum Karmel Regina Martyrum, ein Konvent der sogenannten »Unbeschuhten Karmelitinnen«. Dort begrüßt mich Schwester Katharina, die im Orden für die Kleidung zuständig ist. Nach eigener Aussage hat sie selbst einen eher nüchternen Zugang zu der Thematik, andere würden einzelnen Kleidungsstücken dagegen eine besondere spirituelle Bedeutung beimessen. Das sei eine sehr persönliche Sache und in einer Gemeinschaft könne man ganz unterschiedlichen Haltungen und Praktiken begegnen.
Das Gespräch über die Bedeutung der Ordenstracht beginnt Schwester Katharina mit einer Anekdote: → weiterlesen
Gedenktafel für die erste eigene Synagoge der Gemeinde Spandau, die den Novemberpogromen 1938 zum Opfer fiel; Foto: Jüdisches Museum Berlin
Spandau. 16 Jugendliche studieren sorgfältig eine Gedenktafel an einem Hauseingang. Junge, interessierte Menschen mit iPads in der Hand diskutieren lebhaft in den Straßen der Altstadt. Es handelt sich um Schüler*innen einer 9. Klasse der B.-Traven-Oberschule auf Spurensuche nach Orten jüdischen Lebens. Sie testen unser Online-Portal »Topografie jüdischen Lebens in Deutschland«, das erstmals Informationen hierzu bündelt und interaktiv auf einer Karte darstellt (unsere Kollegin Dana Müller berichtete davon bereits hier im Blog).
Im Portal können die Jugendlichen auch eigene Texte, Fotos oder Videos von den entdeckten Orten hochladen. Begeistert testen sie weitere Funktionen, navigieren sich anhand der digitalen Karte durch die jüdischen Orte in der Spandauer Altstadt, klicken Wohnungen an, lesen Texte, betrachten Fotos und stellen unermüdlich Fragen. Orientierung ist für sie kein Thema. So machen sie viele Entdeckungen, z. B. dass die heutige Sparkasse früher ein bekanntes »jüdische Kaufhaus«, das Kaufhaus Sternberg, war. Mit ihrer Begeisterung für den Workshop ziehen sie sogar Passant*innen an. Am Ende bitten sie uns, die Museumspädagoginnen und Projektentwicklerinnen, doch bald wieder so einen Workshop anzubieten.
Sparkasse in der Spandauer Altstadt, ehemals »Kaufhaus M. K. Sternberg«, und Gedenktafel für Julius Sternberg am Eingang der Sparkasse; Fotos: Jüdisches Museum Berlin
So war es.
Naja – so in etwa hätten wir es sehr gerne gehabt, als wir erstmals ausprobierten, wie wir das Online-Portal erfolgreich mit unserem mobilen Museum on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule (mehr zu on.tour auf unserer Website) verbinden können. → weiterlesen