Veröffentlicht von am 26. April 2017 0 Kommentare

Israelis in Deutschland – Ideologische Debatten und Identitäten im Wandel

Drei Fragen an die Anthropologinnen Dr. Dani Kranz und Katja Harbi

Ein Mann mit Mütze und warmer Jacke vor einer Wand mit dem Grafitti eines Frauengesichts

Foto: Katja Harbi

Die Akademieprogramme stellen regelmäßig neue wissenschaftliche Studien vor, die aktuelle Fragen im Bereich der Migration und Diversität beleuchten. Am 4. Mai präsentieren die Anthropologinnen Dr. Dani Kranz und Katja Harbi in einem Vortrag und einer Fotoschau bei uns im Museum die Ergebnisse ihrer Studie Israelische Migration nach Deutschland seit 1990, die sie an der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt haben. Darin geht es um Identitäten der Einwander*innen, die Bedeutung der Schoa für ihre Existenz in Deutschland sowie politische und ideologische Debatten, die in Israel und Deutschland um diese Migrant*innen kursieren. Wir haben Dr. Dani Kranz und Katja Harbi vorab drei Fragen gestellt:  weiterlesen


Veröffentlicht von am 10. April 2017 0 Kommentare

Eine Art Familientreffen – bittere Kräuter und ihre Verwandten im Garten der Diaspora

Gelber Teller mit Speisen aus Ton und der Aufschrift »Pessach« in der Mitte und rund herum »Chaseret«, »Beizah«, »Sroa«, »Maror«, »Charoset« und »Karpas«

Diesen Seder-Teller aus Ton gestaltete Shlomit Tulgan für unsere Kinderausstellung zu Pessach; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe.

Es ist Seder und die Familie kommt zusammen. Einige reisen von weiter weg an, die anderen gedeihen vor Ort ganz gut. Am Tisch sitzen Endivie, Kopfsalat, Petersilie, Kohlrabi, Chicorée und Löwenzahn. Doch was ist mit Meerrettich und Radieschen? Beide sind dieses Jahr spät dran.

So oder so ähnlich könnte die Erzählung über Pflanzen und Früchte beginnen, die auf dem Seder-Teller zu Pessach eine Bedeutung haben. Sie alle gedeihen im Garten der Diaspora, der im Inneren der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums zu erleben ist.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 23. März 2017 2 Kommentare

Gelungenstes Beispiel für Deutschland wo gibt freilassen!

Foto einer Häuserkulisse in Berlin Kreuzberg/Mitte

Blick von der Akademie des Jüdischen Museums auf das Springer-Hochhaus mit der Leuchtschrift #FreeDeniz; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stefanie Haupt

»#FreeDeniz« strahlt mir die Leuchtanzeige des Axel-Springer-Hochhauses in Schwarz auf Türkisgrün entgegen, wenn ich mein Büro im Jüdischen Museum verlasse und aus dem Nordflügel der W. Michael Blumenthal Akademie ins Freie trete. Beim ersten Sehen habe ich mich noch über das Signal gefreut, mit dem die Axel Springer SE* die Freilassung des Türkei-Korrespondenten der WELT, Deniz Yücel, anmahnt. Doch mit jedem Tag wird es trauriger, die Anzeige sehen zu müssen. Ich kenne Deniz Yücel seit 2003, als er mit anderen Berliner*innen deutsch- und türkischsprachige Proteste gegen die Sprengstoffanschläge auf die beiden Istanbuler Synagogen Neve Shalom und Beth Israel vom 15. November organisierte. Bei den Anschlägen waren 24 Menschen getötet, etwa 300 verletzt worden.

Seit Längerem hatten Deniz und ich keinen Kontakt mehr; doch seit Mitte Februar kommen durch Nachrichten über seine Verhaftung wegen »Terrorpropaganda« und darauf folgende Autokorsi, Gespräche mit Freund*innen oder eben die Leuchtanzeige die Erinnerungen an 2003/2004 wieder auf, als wir fast wöchentlich miteinander zu tun hatten.  weiterlesen