Veröffentlicht von am 18. Dezember 2017 0 Kommentare

Chanukka kommerzialisiert

Traditionell werden an Chanukka keine Geschenke verteilt. Dennoch ist auch um das jüdische Weihefest mittlerweile eine kleine Industrie entstanden. Kein Wunder also, dass einige Objekte in unserer Sammlung blau-weiß-plüschig sind – und »made in China« …

Das Bild zeigt eine Puppe aus hautfarbenem Plüschsamt. Die Figur ist mit einer ärmellosen, knielangen blauen Baumwoll-Tunika bekleidet, die in der Taille mit einem violetten Stoffband gegürtet und geknotet ist. An den Füßen trägt die Figur Sandalen aus braunem Kunstleder; Haare und Bart sind aus braunem frotteartigem Stoff; über den schwarz mit kleinen weißen Pupillen maschinell aufgestickten Augen große brauneAugenbrauen; der schmale lächelnde Mund besteht aus einer maschinell aufgestickten schwarzen Linie. Auf dem Kopf trägt die Puppe einen hohen Hut (Kippa?) aus violettem, straff ausgestopftem Baumwollstoff.

Judas Makkbäus-Stoffpuppe JUDAH MACCABEE / The Hanukkah Hero!; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

 

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Eine Jugend im Auerbach’schen Waisenhaus

Zweite Episode unserer Blogserie »Erinnerungen aus dem Leben Walter Frankensteins«

Jesse Owens – dieser Name ist den meisten Menschen heute noch ein Begriff. Der Schwarze US-Athlet entschied sich 1936 – entgegen den Erwartungen und Ängsten seiner Familie, Freund*innen und einer großen Zahl der US-Amerikaner*innen – an der Olympiade in Berlin teilzunehmen. Angesichts des politischen Klimas am Austragungsort, das durch Antisemitismus, Propaganda und Gewalt gegen Minderheiten geprägt war, zweifelte eine internationale Öffentlichkeit an der Chancengleichheit der Teilnehmer*innen.

Die Aufnahme zeigt das Auerbach´sche Waisenhaus von der Schönhauser Allee aus gesehen. Im oberen Teil ist ein Spitzgiebel mit Fenstern zu sehen (Schwarz-Weiß-Fo­to)

Außenansicht des Auerbach´schen Waisenhauses, Berlin ca. 1940-1944; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Leonie und Walter Frankenstein

Für Walter Frankenstein ist der Name Owens bis heute eng mit seinem Umzug von seiner im damaligen Westpreußen gelegenen Heimatstadt Flatow (heute Złotów) nach Berlin verknüpft. Als er am 27. Juli 1936 mit dem Zug am Bahnhof Alexanderplatz ankam, waren die Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in der deutschen Hauptstadt in vollem Gange. Walter besuchte das Spektakel mit einem Onkel mütterlicherseits und hatte so die Möglichkeit, Jesse Owens im Berliner Olympiastadion live zu erleben. Owens ging mit vier Goldmedaillen als erfolgreichster männlicher Sportler aus den Spielen hervor.

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Veröffentlicht von am 8. November 2017 0 Kommentare

Die Liebe zu den Katalogen

Ein Gespräch mit dem Kunsthistoriker, Rabbiner und Literatursammler Drs. Edward van Voolen

Seit mittlerweile dreieinhalb Jahren unterstützt der Kunsthistoriker und Rabbiner Drs. Edward van Voolen das DFG-Projekt, durch das sich unsere Bibliothek zu einer Forschungsbibliothek für jüdische Kunst entwickelt, mittels großzügiger Schenkungen aus seiner Privatsammlung. Inzwischen sind über 500 Publikationen aus dem Bereich Kunst und materielle Kultur des Judentums zusammen gekommen.

Edward van Voolen; Foto: privat

Herr van Voolen war 35 Jahre lang Kurator am Jüdischen Historischen Museum in Amsterdam und ist als Rabbiner in Deutschland tätig. Seit 2003 unterrichtet er am Abraham Geiger Kolleg der Universität Potsdam und publiziert regelmäßig über jüdische Religion, Kunst und Geschichte.

Lea Weik hat ihm einige Fragen zu seiner Sammelleidenschaft und seiner umfangreichen Schenkung  gestellt:

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