Veröffentlicht von am 20. September 2012

Kennst Du das Land?

Soldaten in verschneiter Landschaft

R.B. Kitaj, Kennst Du das Land?, 1962 © R.B. Kitaj Estate

Vor einigen Jahren verbrachte ich den Sommer in Katalonien und spazierte durch das Hafenstädtchen Sant Feliu de Guíxols. Ein besonderer Ort: Verschont von den Bausünden an Spaniens Küsten, mit einem Fischereibetrieb, der nicht nur dekorative Zwecke verfolgt und erfolgreich in einem speziellen Industrie-Zweig: Kork. Hier, wo man nominell in Spanien ist und doch eben ganz woanders, verbrachte R.B. Kitaj mit seiner Frau den Winter 1953/54. Zwanzig Jahre später kaufte er sich dort ein Haus. Was bedeutete ihm dieser störrische Landstrich, der sich immer wieder auflehnte gegen die spanische Übermacht?  weiterlesen


Veröffentlicht von am 12. September 2012

Das Vexierbild

Mich beeindrucken die collagenhaften Werke von R.B.Kitaj, die aus einer Überlagerung von zahlreichen Informationen und künstlerischen Zitaten bestehen.

Gespaltener Schreibtisch mit Zubehör

R.B. Kitaj, Desk Murder 1970–1984 © R.B. Kitaj Estate, Birmingham Museum and Art Gallery

Mit ihren kräftigen Farben strahlen sie zunächst eine Leichtigkeit und Schönheit aus.

Die tatsächlichen Geschichten hinter den Motiven werden erst durch die Texte deutlich, die Kitaj zu seinen Bildern verfasst hat. Diese zusätzliche Ebene macht aus den Collagen überfrachtete Projektionsflächen für persönliche, historische, politische, kulturelle und religiöse Themen und Ereignisse. Auf einmal lassen sich Text und Bild nicht mehr von einander trennen. Eine vermeintlich schöne, farbenfrohe Arbeit wird zum Vexierbild.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 23. August 2012

Falsch gemacht

In einem Video berichtet die Architektin MJ Long, die wie Kitaj als Amerikanerin in London lebte, über die Zeit, als sie Kitajs Haus in Chelsea umbaute und für ihn Modell saß.


»Ich fand es verwirrender, für ihn Modell zu sitzen, als seine Architektin zu sein. Man hat einfach das Gefühl, als hätte man irgendwie etwas falsch gemacht, vor allem, wenn’s nicht gut läuft, was er einen immer genau spüren lässt. […] Vor und nach den Sitzungen war es eine Freude, weil er sich immer zu einem setzen und sich unterhalten wollte, aber wenn er arbeitete, fühlte ich mich sehr eingeschüchtert von ihm.«

Mehr zu R.B. Kitaj finden Sie unter: www.jmberlin.de/kitaj