Veröffentlicht von am 22. Oktober 2012

Heldengeschichten und Hadern mit der Geschichte

Mann vor vergoldeter Statue

Tobias Schabel als Wallenberg, Foto: Ingo Hoehn © Badisches Staatstheater Karlsruhe

Raoul Wallenberg, seit Jahrzehnten als großer Held gefeiert, wäre dieses Jahr einhundert Jahre alt geworden. Der Sohn einer schwedischen Bankiersfamilie reiste Anfang Juli 1944 im Auftrag des War Refugee Board nach Budapest, um die dort ansässigen Juden vor der Vernichtung zu bewahren. Er nutzte seine diplomatische Immunität, um im Namen Schwedens Schutzpässe auszustellen sowie Schutzhäuser einzurichten und soll auf diese Art und Weise Zehntausende vor dem Tod bewahrt haben. Wallenberg verschwand nach Ende des Krieges und kam mutmaßlich in einem russischen Gefängnis ums Leben. Bereits 1949 wurde ihm ein erstes Denkmal in Budapest gewidmet.  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 5. Oktober 2012

Dandy und Cowboy

Aby Warburg mit Schnurrbart und Halstuch

R.B. Kitaj, Portrait of Aby Warburg, 1958–1962 © R.B. Kitaj Estate

R.B. Kitaj ist bekannt für seine expressiven, stark farbigen Gemälde und die Retrospektive im Jüdischen Museum zeigt ihn in seiner ganzen Könnerschaft. Doch mir persönlich hat es ein eher unscheinbares Bild angetan. Es ist ein sehr klein, knapp 15 x 13 cm groß, in Grautönen gehalten, wohl mehr eine Studie. Das Portrait of Aby Warburg (1958) zeigt den Begründer der methodischen Ikonografie Aby Warburg (1866–1929). Der Hamburger Bankierssohn, der die Karriere im Familienunternehmen ausgeschlagen hatte, um Kunst- und Kulturwissenschaftler zu werden, war für den Maler Kitaj eine wichtige Inspiration. Warburg untersuchte das »Weiterleben« antiker Motive in der Kunst der Renaissance – so wie auch Kitaj in seinen Gemälden systematisch Kunstwerke vergangener Epochen zitiert.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 27. September 2012

Eine Ausstellung in Buchform

Buchseite mit Unterstreichungen und AnmerkungenIn England ist es ein unerwarteter Erfolg, der weltweit die Bestsellerleiter erklimmt: Edmund de Waals The Hare with the Amber Eyes (Der Hase mit den Bernsteinaugen) ist eine Ausstellung in Form eines Buchs. Darin erzählt der Autor, ein Keramikkünstler, die Geschichte seiner jüdischen Bankiersfamilie, den Ephrussis, und zwar anhand von Gegenständen, die von der Familie gesammelt, gepflegt und der nächsten Generation vermacht wurden.  weiterlesen

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