Inés Garlands Jugendroman über Freundschaft und Liebe
In der Woche vom 21. bis 27. Oktober 2013 finden in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin Lesungen, Workshops und ein Publikumstag unter dem Titel »VielSeitig. Eine Buchwoche zu Diversität in Kinder- und Jugendliteratur« in Kooperation mit Kulturkind e.V. statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen haben dafür zahlreiche Bücher gelesen, diskutiert und ausgewählt. Einige dieser Bücher sollen in den nächsten Monaten hier vorgestellt werden.
Warum berühren Jugendromane anders als Bücher für Erwachsene? Und zwar nicht nur Jugendliche?
Haben Autorinnen und Autoren von Geschichten für Jugendliche weniger Scheu, aus dem Vollen zu schöpfen, wenn es darum geht, Gefühle beim Lesepublikum hervorzurufen?
Seit meiner eigenen Jugend habe ich – Harry Potter ausgenommen – kein einziges Jugendbuch mehr gelesen, bis ich jetzt im Zuge unseres Lesemarathons wieder Geschmack daran gefunden habe. Geschmack daran, mich auf tragische, schöne und komische Schicksale ganz unmittelbar einzulassen, in einer Geschichte zu versinken.
Zum Beispiel in der von Alma aus Wie ein unsichtbares Band von Inés Garland: → weiterlesen
Ein Gespräch in der Blogredaktion (Teil II)
Redaktionssitzung im Jüdischen Museum Berlin
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Michael Butschkau
Naomi Lubrich: Wir haben uns ja kürzlich über Eva Menasses Roman Quasikristalle unterhalten, aber noch nicht geklärt, wer von uns das Buch jetzt für Blogerim rezensiert. Ich persönlich hätte schon Lust dazu und einiges zu sagen, sowohl zur jüdischen Thematik wie auch übrigens zu Menasses Frauenbild, das ich unrealistisch und ideell überzeichnet fand. Xane ist regelrecht die Karikatur einer »Powerfrau«: eine fürsorgliche Mutter und Stiefmutter von drei zum Teil schwererziehbaren Kindern, gleichzeitig eine tonangebende Filmekünstlerin und einflussreiche Intellektuelle. Währenddessen führt sie eine harmonisch-komplikationsfreie Ehe, lässt sich aber auch auf zahlreiche weitere Männer ein… → weiterlesen
Ein Gespräch über jüdische Fragen, weibliche Lebensentwürfe und Erwartungen an Literatur
Dieser Blog wird von drei Frauen redigiert, die zwischen Mitte dreißig und vierzig Jahre alt sind, Literaturwissenschaften studiert haben und versuchen, berufliches Engagement, ihre Interessen und ihr Privatleben aufeinander abzustimmen. Im Zentrum des neuesten Romans von Eva Menasse, Quasikristalle (2013), steht Xane Molin, eine zunächst junge, dann älter werdende Frau, die ebenfalls versucht, ihren Beruf mit dem Wunsch unter einen Hut zu bringen, für die eigenen Kinder da zu sein und ein gutes Leben zu führen. Quasikristalle wirft in jedem Kapitel einen anderen Blick auf ihr Leben und wir im Gespräch auf den Roman.
Mirjam Bitter: Ich habe unsere Literatur-Blogserie geschlechtergerechter in »junge jüdische Autorinnen und Autoren« umbenannt. Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass wir bisher nur männliche Autoren besprochen haben. Wie wär’s, als nächstes eine Autorin vorzustellen?
Mirjam Wenzel: Ich lese gerade Quasikristalle von Eva Menasse und ich frage mich, was ihr wohl zu dem Buch sagt? → weiterlesen