»Wortraum« zum abrahamitischen Bundschluss auf Hebräisch, Arabisch, Deutsch und Englisch
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Am Abend vor der Ausstellungseröffnung von »Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung« konnten einige Blogger und Twitterer einen Blick hinter die Kulissen im Jüdischen Museum Berlin werfen. In der Endphase des Aufbaus führten Programmdirektorin Cilly Kugelmann und Kuratorin Martina Lüdicke die Gruppe erstmals durch die neue Ausstellung. In konzentrierter und ruhiger Atmosphäre wurden originelle, ernste und auch mal ironische Tweets in 140 Zeichen verfasst, die wir nun zu einem virtuellen Rundgang in drei Sprachen zusammengestellt haben. Fotos und Tweets spiegeln die vielen Aspekte der großen Ausstellung um das kleine Stück Vorhaut – von der Installation »Auf Messers Schneide« über die Objekte und Kunstwerke aus Judentum, Islam und Christentum bis hin zum abschließenden »Resonanzraum«.
Katharina Schmidt-Narischkin und Sylvia Winkler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Vor einiger Zeit haben Christopher und Johannes von einem unserer Lieblingsblogs, der Koscheren Melange, uns ein Best-Blockstöckchen mit Fragen zugeworfen. Wir, die beiden Mirjams, die den Blog seit eineinhalb Jahren redaktionell betreuen, haben uns darüber sehr gefreut, aber leider – mitten im Sommer – ein bisschen länger gebraucht, um unsere Antworten aufzuschreiben. Hier sind sie:
1. Wer bloggt und warum bloggt ihr?
Hier bloggen Kolleginnen und Kollegen des Jüdischen Museums Berlin zu Themen, die ihnen am Herzen liegen, zu Fragen, die sie sich oder anderen gestellt haben, und über Dinge, die ansonsten nicht sichtbar sind. Wir bloggen, weil wir bei unserer täglichen Arbeit immer wieder auf Fragen stoßen, Entdeckungen machen oder Überlegungen haben, die wir mit-teilen wollen.
2. Was macht eigentlich ein (sehr) gutes Blogpost aus?
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Als ich zum ersten Mal hörte, dass die Jüdische Gemeinde Pinneberg einem Muslim »Kirchenasyl« gewährt, musste ich schmunzeln: Der entsprechende Artikel im Online Magazin »Migazin« setzte das Wort »Kirchenasyl« in Anführungszeichen, verwendete ein Bild von der Kuppel der Synagoge in der Oranienburger Straße und die enge Koppelung der drei monotheistischen Religionen wirkte etwas gewollt.
Nun aber erhielt ich über einen Freund den Hinweis auf den kurzen Film »Kiddusch-Asyl«, der das Engagement der Pinneberger Gemeinde für den Mann aus dem Sudan thematisiert.
Ich wunderte mich zunächst, warum es nicht Synagogen-Asyl heißt. Der Kiddusch ist ein Segen, der über einen Becher Wein zu Beginn eines Feiertags gesprochen wird, um diesen zu heiligen. Beim Kirchenasyl, erfahre ich aus dem Film, geht es eigentlich um einen sakralen Raum, in dem bedrohten Menschen Schutz gewährt wird. Über einen solchen Raum verfügt auch die Jüdische Gemeinde in Pinneberg. Es stimmt zuversichtlich zu hören, wie der Vorsitzende im Film erklärt, warum sie diesen Raum dafür nutzen, einen Menschen – wenigstens zeitweise – vor Verfolgung zu schützen.
Rosa Fava, Leiterin des Projekts »Vielfalt in Schulen«