Blick in einen Raum der Ausstellung GOLEM; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Laura, 23, Rumänien, Architekturstudentin
Welchen Eindruck haben Sie von der Ausstellung?
Sie ist faszinierend und zugleich irgendwie gruselig. Man hat das Gefühl, die ausgestellten Kreaturen könnten jeden Moment zum Leben erwachen.
Welcher Raum oder welches Objekt hat Sie besonders angesprochen?
Der Raum mit den Spiegeln hat mir gefallen. Meine Freundin und ich hatten viel Spaß dabei, unsere Spiegelbilder zu fotografieren. Später habe ich dann überlegt, ob die Raumgestaltung eine Metapher für das »Über-sich-selbst-hinaussehen« sein soll.
Wer oder was sind Ihrer Meinung nach die Golems von heute?
Als Kind hat man Puppen, Spielfiguren und manchmal unsichtbare Freunde. Mit ihnen können wir reden und sie dazu bringen, das zu tun, was wir wollen.
Edgar (49), Deutschland, Informatiker
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Golem-Kostüm für Death, Destruction, and Detroit II an der Schaubühne Berlin, 1987, Regie: Robert Wilson; Leihgabe: The Jewish Museum, New York
Der Golem wird aus unbelebter Materie zum Leben erweckt. Die Ausstellung über ihn auch. Es wurde bereits viele Tage gebaut, gemalert, gefilzt, gesetzt, geplottet, geschrieben, geschnitten, gehängt und geschüttet. Für die feierliche Eröffnung am 22. September haben wir einen humanoiden Ehrengast eingeladen, der das Publikum begrüßen wird:
REEM und REEM C beim Meet-and-Greet; PAL Robotics, Barcelona
© Scholem Archives, The Jewish National and University Library, Jerusalem, Israel
Bis zu diesem Moment aber wird noch viel passieren. Angereist sind sie schon alle, die Objekte und Kunstwerke. Zum Beispiel das Kleinste in der Größe eines Post-its, 14,5 x 11 cm. Auf dem Notizzettel vermerkte der Mystik-Gelehrte Gershom Scholem (1897–1982) während seiner Recherchen in Oxford den Anfang eines mittelalterlichen Manuskripts, in dem sich ein sogenanntes »Golem-Rezept« befindet. → weiterlesen
Die konservatorische Arbeit an der Boris Lurie Ausstellung
Restauratorin Alicija Steczek begutachtet mit einer Stirnlupe ein Werk von Boris Lurie; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Lohrengel
Wer als Besucherin oder Besucher in unsere Ausstellung »Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie« (mehr Informationen auf unserer Website) kommt, sieht in der Regel gar nicht, dass sie das Ergebnis einer langen Vor- und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen unseres Museums ist. Beteiligt sind unter anderem die Kolleginnen und Kollegen aus der Wechselausstellungsabteilung sowie unsere Registrars, die sich zum Beispiel um den ganzen Leihverkehr und die Organisation der Transporte kümmern, und wir Restauratoren. Unser Einsatz begann bereits anderthalb Jahre vor dem Aufbau der Ausstellung, setzt sich nun während der Laufzeit weiter fort und findet erst beim Abbau Anfang August seinen Abschluss.
So spannend und materialvielfältig die Arbeiten von Boris Lurie sind, so aufwendig ist die Arbeit zum Schutz seiner Werke. → weiterlesen