Veröffentlicht von am 18. Januar 2013 9 Kommentare

Namen sind von Bedeutung…

Sie verraten die Hoffnungen, Vorstellungen, Projektionen von Vätern und Müttern, folgen Trends und deuten auf die Herkunft ihrer Träger hin.
Für Juden sind mit der Namensgebung eines Kindes viele Entscheidungen verbunden: Soll der Name die Zugehörigkeit unterstreichen, nur für andere Juden kenntlich sein, oder gerade nicht? Ist er geläufig in der Sprache des Landes, aus dem eine Familie kam oder in das ein Kind geboren wird? Welche Übersetzungen hat er erlebt? An wen soll er erinnern? Kolleginnen und Kollegen sowie Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museums Berlin teilen in diesem Blog ihre Gedanken zu diesen und anderen Fragen mit.

Kinderzeichnung der Prophetin Miriam mit Tambourin

Miriam tanzt © Miriam Lubrich

Miriam / Mirjam
Bald wird es auf dem Flur, in dem sich mein Büro befindet, vier Frauen geben, die den gleichen Vornamen tragen wie ich: Mirjam bzw. Miriam. Auch wenn die Etymologie nicht eindeutig geklärt ist, dürfte dennoch jene triumphierende Prophetin mit der Pauke unser aller Namenspatin sein, die die Frauen zum Freudentanz animierte, nachdem die Israeliten aus Ägypten geflohen und das Rote Meer durchquert hatten (2. Mose 14, 20). Dabei gehört die Schwester von Moses und Aron durchaus zu jenen weiblichen Figuren, die – wie etwa die beiden Frauen des ersten Mannes Adam, Lillith und Eva – rebellische Züge haben:  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 14. Januar 2013 0 Kommentare

Was war der Klang des Jahres 2012 für dich?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums Berlin geben Antwort.

Zeichnung der Et’hem-Bey-Moschee in Tirana»Mein Klang des Jahres war der Muezzin-Ruf aus der Et’hem-Bey-Moschee in Tirana, der durch die Sommernacht waberte wie eine Klanginstallation von Blixa Bargeld.«
Julia Jürgens, Veranstaltungen

»Die Begleitmusik für den morgendlichen Arbeitsweg dudelt ohne Aufsehen unter den Kopfhörern so vor sich hin. Doch bei einem Track greift die Hand automatisch zur Lautstärkeregelung. Muzarcos ›instinct mostly‹ auf Lost and Found Records ist etwas zum Hinhören und macht neugierig. Der Künstler und das Label sind Teil einer frischen, lebendigen Szene in Tel Aviv, kommentiert die Moderatorin am Ende des Tracks. Und tatsächlich finde ich weitere interessante Stücke des dort ansässigen, erst in 2012 gegründeten Labels. Hypnotische, räumlich strukturierte House-, Techno- und Ambientsounds kennzeichnen die ausgewählten Veröffentlichungen und machen Lust auf mehr. Gute Musik muss also nicht immer nur aus den typischen, dominierenden Regionen kommen, die ein jeder kennt.«
Andreas Harm, Finanzen

Suppenschüssel mit Stäbchen»Das genüssliche Schmatzen und Schlürfen während der Mahlzeiten in den Filmen Hong Sang-soos.«
Johannes Rinke, Besucherservice

»Für mich war der Klang des Jahres das Blitzlichtgewitter der Fotografen am Roten Teppich während der Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz. Vor allem beim Eintreffen des Bundespräsidenten Joachim Gauck und dem Preisträger Richard von Weizsäcker war das Getümmel hinter dem roten Teppich fast nicht mehr zu halten, denn jeder Fotograf beanspruchte für sich den besten Spot zum Shooten.« Zeichnung eines Mobiltelefons mit Vogel
Sylvia Winkler, Presse
(Anm. d.Red.: Fotos von diesem Abend stehen hier zum Download bereit)

»Mein Klang des Jahres ist das Vogelzwitschern, welches das Handy meiner Kollegin Karin verlauten lässt – und mir immer wieder den Frühling in mein Büro bringt.«
Diana Dressel, Bildung

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Veröffentlicht von am 10. Januar 2013

Was war das Wort des Jahres 2012 für dich?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums Berlin geben Antwort.

»Mein Wort des Jahres ist Vielfalt. Keines öfter gelesen oder gehört in diesem Jahr. Gesehen hauptsächlich bei Podiumsdiskussionen, manchmal auch draußen auf der Straße.«
Julia Jürgens, Veranstaltungen
(Anm. d. Red.: Siehe dazu u.a. die Videodokumentation der Veranstaltungsreihe »Visionen der Zugehörigkeit«)Zeichnung eines Frosches

»Mein Wort: ›Besucherfroschung‹ – ein netter Buchstabendreher, der mir beim Korrekturlesen eines Fachartikels zum Thema Besucherforschung mehrmals über die Zeilen ›hüpfte‹.«
Christiane Birkert, Besucherforschung

»Das Wort ›Augenscheinseinnahme‹. Auf diesen Begriff stieß ich bei Recherchen zum Auschwitz-Prozess: Er bezeichnet die Ortsbesichtigung in Auschwitz, bei der das Gericht den Wahrheitsgehalt von Zeugenaussagen überprüfte.«
Monika Flores Martínez, Ausstellungen  

»Mein Wort des Jahres ist ›Korrektiv‹ – die hedonistischen Zeiten sind vorbei, hoch lebe das Korrektiv.«
Katrin Möller, Marketing

»Mein Wort des Jahres ist ›Bio-Clip-Boom‹, gehört in einem Vortrag von Geoffrey Hartman auf der Preserving Survivors‘ Memories Tagung, da es für mich die Intensität audiovisuellen Selbstinszenierung in Zeiten von facebook, youtube, blogs etc. fasst.«
Katharina Obens, Besucherforschung
(Anm. d. Red.: Eine kurzer Tagungsbericht ist hier zu finden.)

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