Veröffentlicht von am 3. Januar 2015 0 Kommentare

»Eines Tages werde ich dir alles erzählen«

Farbabbildung des Covers, darauf ein Boxer in Kampfhaltun. In seinem Schatten sind Menschen zu erkennen, die auf das Tor zum Konzentrationslager zugehen

Cover der Graphic Novel © Reinhard Kleist, Der Boxer, Carlsen Verlag 2012

In den letzten Jahren begannen sich neue Tendenzen auf dem Jugendbuchmarkt zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust abzuzeichnen, die einige Kolleginnen und Kollegen aufmerksam verfolgt haben. In den kommenden Wochen werden sie hier aktuelle und klassische Werke zum Thema vorstellen, die sie gemeinsam gelesen und diskutiert haben.

Was bedeutet das Überleben im KZ für das Leben danach? Für die Familie, die Kinder, den Menschen selbst?

Alan Scotts Vater Hertzko Haft war ein grausamer und gewalttätiger Mensch, das Gegenteil dessen, was heute als ein »guter Vater« gilt. Alan Scott Haft wusste lange nicht, weshalb sein Vater so war – und wollte es auch nicht so genau wissen.
Irgendwann erfährt er dann ein wenig mehr:  weiterlesen


Ein Filmstill im Briefkasten

Daphna Westermans bewegte Postkarten

Schwarz-weiß Fotografie einer Postkarte mit Abbildung eines Innenabteils einer Straßenbahn

Eine von Daphna Westermans Postkarten. Vorderseite. © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Lisa Albrecht

Haben Sie selbst auch solch eine Postkarte in Ihrem Briefkasten gefunden? Oder sogar das ganze Roadmovie von Daphna Westerman aus unserem Kunstautomaten gezogen? Der Automat ist inzwischen restlos ausverkauft, aber der Film von Daphna läuft noch weiter. Spulen wir einfach ein bisschen zurück…
Bevor die Arbeiten der israelischen Künstlerin in unseren Kunstautomaten gelangten, bekam ich erst einmal Post. Außer meiner Adresse und dem Titel »U-Bahn Berlin. From In and between the cities, 2011. A Film by Daphna Westerman« stand auf der Karte nichts. Einige Tage später erhielt ich erneut Post. Zeit für ein Telefonat mit Daphna.  weiterlesen


Fotos, die Masken herunterreißen – Ein Gespräch mit Ruthe Zuntz

Farbfotografie mit einer lächelnden Frau im Porträt

Ruthe Zuntz im Porträt © Ruthe Zuntz

Nicht einmal drei Monate, nachdem der Kunstautomat in die zweite Runde gegangen ist, sind die 1.400 Objekte auch schon ausverkauft. Mit etwas Glück konnten die Besucherinnen und Besucher etwa ein Bild von Ruthe Zuntz aus dem Automaten ziehen: »PHOTOMAT: Challenging WallMAT« nannte die Fotografin ihre zehn Motive umfassende Reihe auf quadratischen Aluminium-Dibonds, die nun in verschiedenen Haushalten strahlen – so wie Ruthe selbst, die ich vor Kurzem getroffen habe, um mehr über ihre Kunst zu erfahren:

Ruthe, Du bist eigentlich für große, raumgreifende Installationen bekannt. Für den Kunstautomaten hast Du eine Reihe kleiner Fotoabzüge erstellt. Wie passt das zusammen?

Ich fand das Projekt wirklich spannend, weil es zu einem meiner Grundgedanken passt: Kunst kann so viel bewegen und helfen,  weiterlesen