Ein Gespräch über jüdische Fragen, weibliche Lebensentwürfe und Erwartungen an Literatur
Dieser Blog wird von drei Frauen redigiert, die zwischen Mitte dreißig und vierzig Jahre alt sind, Literaturwissenschaften studiert haben und versuchen, berufliches Engagement, ihre Interessen und ihr Privatleben aufeinander abzustimmen. Im Zentrum des neuesten Romans von Eva Menasse, Quasikristalle (2013), steht Xane Molin, eine zunächst junge, dann älter werdende Frau, die ebenfalls versucht, ihren Beruf mit dem Wunsch unter einen Hut zu bringen, für die eigenen Kinder da zu sein und ein gutes Leben zu führen. Quasikristalle wirft in jedem Kapitel einen anderen Blick auf ihr Leben und wir im Gespräch auf den Roman.
Mirjam Bitter: Ich habe unsere Literatur-Blogserie geschlechtergerechter in »junge jüdische Autorinnen und Autoren« umbenannt. Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass wir bisher nur männliche Autoren besprochen haben. Wie wär’s, als nächstes eine Autorin vorzustellen?
Mirjam Wenzel: Ich lese gerade Quasikristalle von Eva Menasse und ich frage mich, was ihr wohl zu dem Buch sagt? → weiterlesen
Ein neuer Raum zum Auschwitz-Prozess in der Dauerausstellung
Letzten Oktober schrieb ich hier im Blog bereits über Memorandum, den kanadischen Dokumentarfilm zum Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 – 1965), der seit Jahren in Ausschnitten in unserer Dauerausstellung zu sehen ist. Wir beobachteten, dass unsere Besucher diesen Filmausschnitt sehr viel intensiver wahrnahmen als die Fotos, Audios und Dokumente zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Deshalb spielte dokumentarisches Filmmaterial bei der Neugestaltung dieses Bereichs unserer Dauerausstellung eine zentrale Rolle.
»Mein Mann war zwar sehr genau, aber (…) das kann ich mir alles nicht vorstellen«, sagte die Ehefrau des Auschwitz-Täters Wilhelm Boger den NDR-Reportern.
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Alexander Zuckrow
Vor wenigen Tagen haben wir den neuen Raum mit dem Titel »Vor Gericht: Auschwitz/Majdanek« nun wiedereröffnet. Um zu vermitteln, wie der Frankfurter Auschwitz-Prozess den öffentlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit in Deutschland veränderte und prägte, zeigen wir hier jetzt verschiedene zeitgenössische Fernsehbeiträge. In der internationalen Fernsehberichterstattung über diesen Prozess kommen bahnbrechende Fragen zum Umgang mit der NS-Zeit zum Ausdruck.
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Unsere aktuelle Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten« baut auf 30 Fragen auf, die an das Jüdische Museum Berlin oder dessen Mitarbeiter gerichtet wurden. In der Ausstellung haben unsere Besucherinnen und Besucher selbst die Möglichkeit, auf Post-its Fragen oder Kommentare zu hinterlassen. Einige dieser Fragen beantworten wir hier im Blog.
»Haben Juden eine eigene Sprache? Judesmo / Judeo-Greek / Jiddisch!
Ja, Hebräisch! Ja, jede Sprache! Genau!!!«
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jonathan Traenckner
Diese Frage ist eine echte FAQ und wäre um ein Haar Teil der Ausstellung geworden. → weiterlesen