Von der Keramik-Kanne bis zum Ananas-Pokal. Zur Arbeit am Objekt

Fotografie mit Ansicht eines geöffneten Glasschranks mit Sicht auf grauen Kartons und drei Leuchter

Ansicht des Depots im Jüdischen Museum Berlin, © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Es ist kalt. Das Neonlicht leuchtet grell. Vor weißen Wänden reiht sich ein grauer Schrank neben den anderen. Der Raum wirkt steril. Die Klimaanlage brummt. Depot-Tristesse.

Ich ziehe blaue Gummi-Handschuhe an, öffne einen der Schränke und hebe einen grauen Karton heraus. Unter mehreren Lagen von Seidenpapier schimmern die Konturen eines Objekts hervor. Ich nehme es vorsichtig aus dem Karton und befreie es von dem Papier: ein historischer Mikrokosmos eröffnet sich.  weiterlesen


Barfuß im Dunkeln

Junger Mann in grauem Rollkragenpulli lehnt an einem Schrank, auf dem ein Totenschädel liegt

Victor Alaluf in seinem Atelier in Berlin-Friedrichshain © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Denis Grünemeier

Ein Kleiderschrank im Retro-Stil, darauf ruht ein Totenkopf – ein Sammelstück von Victor Alaluf. In seinem Atelier in Berlin-Friedrichshain treffe ich den aus Argentinien stammenden Künstler zum Gespräch.

In seinen Werken – vor allem Installationen, in denen Zeichnungen, Kollagen, Skulpturen, Videoarbeiten und Objekte des Alltags miteinander kombiniert werden – thematisiert Alaluf existenzielle Erfahrungen im Umgang mit Tod und Schmerz, Vergänglichkeit und Fragilität alles Lebenden. Entscheidend ist dabei die Wahl des Materials und der Objekte. Häufig sind es zerbrechliche Stoffe wie Glas oder Keramik, oder auch organisches Material wie menschliches Haar oder Blut. Eine besondere Vorliebe hat der Künstler für  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 17. Februar 2015 3 Kommentare

»Teil von etwas Ganzem«: Ein Gespräch über eine rituelle Beschneidung, mit der die Geschichte überwunden wurde

Farbfotografie einer Beschneidungsfeier in der Synagoge mit mehreren Personen

»Eine Feier mit Familie und Freunden«: Die Brit von Jaal, Foto: William Noah Glucroft

In den vergangenen Wochen haben wir auf »Blogerim« von den Diskussionen berichtet, die das Thema Beschneidung nach sich ziehen kann. Dabei sollte allerdings nicht aus den Augen verloren werden, dass für die meisten jüdischen und muslimischen Familien der Ritus eine Selbstverständlichkeit ist – so auch für Amitay und Meital aus Israel. Das Paar lebt in Berlin und hat Anfang Dezember einen Jungen bekommen. Ich habe die beiden gefragt, wie sie die Brit Mila des kleinen Jaal erlebt haben.

Mitte Dezember habt Ihr Jaal in der Synagoge Fraenkelufer von einem Mohel beschneiden lassen. Habt Ihr lange überlegt, ob Ihr diesen Schritt geht?

Meital: Für mich war es gar keine Frage.
Amitay: Für mich auch nicht. Als der Moment immer näher rückte, kamen mir aber doch einige Fragen.  weiterlesen