Veröffentlicht von am 3. Januar 2015 0 Kommentare

»Eines Tages werde ich dir alles erzählen«

Farbabbildung des Covers, darauf ein Boxer in Kampfhaltun. In seinem Schatten sind Menschen zu erkennen, die auf das Tor zum Konzentrationslager zugehen

Cover der Graphic Novel © Reinhard Kleist, Der Boxer, Carlsen Verlag 2012

In den letzten Jahren begannen sich neue Tendenzen auf dem Jugendbuchmarkt zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust abzuzeichnen, die einige Kolleginnen und Kollegen aufmerksam verfolgt haben. In den kommenden Wochen werden sie hier aktuelle und klassische Werke zum Thema vorstellen, die sie gemeinsam gelesen und diskutiert haben.

Was bedeutet das Überleben im KZ für das Leben danach? Für die Familie, die Kinder, den Menschen selbst?

Alan Scotts Vater Hertzko Haft war ein grausamer und gewalttätiger Mensch, das Gegenteil dessen, was heute als ein »guter Vater« gilt. Alan Scott Haft wusste lange nicht, weshalb sein Vater so war – und wollte es auch nicht so genau wissen.
Irgendwann erfährt er dann ein wenig mehr:  weiterlesen


»Ein Symbol der Hoffnung und der Nächstenliebe«

Eine außergewöhnliche Schenkung

Goldener Kettenanhänger mit Frauenkopf

Medaillon mit Heiligenbild © Jüdisches Museum Berlin, Foto Jörg Waßmer, Schenkung von Fred Kranz

Letzte Woche nahm unser Stifter Fred Kranz auf Einladung des Museums an zwei Archivworkshops teil, bei denen er einer Schulklasse aus dem sächsischen Döbeln sowie einer Klasse aus Berlin-Tegel begegnete. Es war bereits das fünfte Mal in den letzten Jahren, dass Herr Kranz, der 1938 in Berlin geboren wurde, aus den USA anreiste, um mit Schülern über sein Leben und das seiner Eltern zu sprechen. Die dreiköpfige Familie Kranz hatte den Krieg auf einem Bauernhof im brandenburgischen Dorf Kallinchen am Motzener See überlebt, bei einem ehemaligen Mitarbeiter seines Vaters.

Bereits 2004 hat Fred Kranz dem Museum eine Sammlung von Dokumenten und Fotografien gestiftet, die jüdisches Leben in Berlin in den ersten Nachkriegsjahren auf beeindruckende Weise dokumentieren. Bei seinem jüngsten Besuch übergab er uns ein ganz besonderes, ja einmaliges Objekt. Die ergreifende Geschichte dazu wollen wir hier in seinen eigenen Worten wiedergeben:  weiterlesen

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Die Welt im Kleinformat – Restaurierung und Verpackung eines Briefmarkenalbums

Eine Briefmarke mit einem angelösten Falz

Eine Briefmarke mit einem angelösten Falz © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Kurt W. Roberg, Foto: Kirsten Meyer

In diesem Jahr erhielt das Jüdische Museum Berlin eine Schenkung von Kurt Roberg (geb. 1924), die unter anderem auch ein Briefmarken-Album umfasst. Das Album gehört zu den wenigen Dingen, die Roberg im Mai 1941 bei seiner Flucht von Berlin über Lissabon nach New York begleiteten. Da es jüdischen Emigranten untersagt war, ihr eigenes Hab und Gut aus Deutschland auszuführen, wurde es für Roberg zu einem Symbol seines persönlichen Sieges gegen die nationalsozialistische Diktatur.

Das Album besteht  weiterlesen