»Enthüllungen über das tragische Lebensende Lassalles« von Bernhard Becker © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Leonore Maier.
Heute vor genau 150 Jahren, am 31. August 1864, starb Ferdinand Lassalle an den Folgen der Verletzungen, die er sich in einem Duell zugezogen hatte. Der deutsche Politiker und Publizist war einer der Gründer der ersten Arbeiterorganisation auf deutschem Boden, des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, der im Jahr zuvor entstanden war und heute als die »Wiege der Sozialdemokratie« gilt. In der Ausstellung »150 Jahre Sozialdemokratie«, die das Moskauer Staatsarchiv vor einem Jahr präsentierte, wurden auch die Duell-Pistolen von Ferdinand Lassalle gezeigt. Der Politiker und charismatische Agitator für die Sache der organisierten Arbeiterschaft war erst 39 Jahre alt, als er Wilhelm von Dönniges zum Duell forderte, weil dieser ihm die Hand seiner Tochter verweigert hatte.
Nach seinem plötzlichen Tod entwickelte sich ein regelrechter Personenkult um Lassalle. Er manifestierte sich in Gedichten, Liedern und Ritualen, die während der weit verbreiteten Lassalle-Erinnerungsfeiern vorgetragen und durchgeführt wurden sowie in zahlreichen Memorabilia, die unter seinen Anhängern kursierten. Das erste Buch mit »Enthüllungen über das tragische Lebensende Lassalles« erschien 1868, der Autor war ein enger politischer Weggefährte Lassalles.
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Wie aus 3000 Sammlungsobjekten eine Kabinettausstellung zum Ersten Weltkrieg wurde
Sammlungsobjekte in unserer aktuellen Ausstellung »Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung«
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Mariette Franz
Vergangene Woche eröffnete unsere Ausstellung »Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung«. Sie umfasst vor allem Objekte aus Familiensammlungen, die dem Jüdischen Museum geschenkt wurden und eine ganz persönliche Geschichte erzählen.
Gezeigt werden insgesamt 176 Objekte, die acht Kuratorinnen und Kuratoren, sechs Restauratorinnen und Restauratoren, zwei Ausstellungstechniker, eine Übersetzerin und ein Graphiker ausgewählt, aufbereitet und visuell in Szene gesetzt haben. Das hört sich nach einer ziemlich großen Ausstellung an, und ich habe noch nicht einmal die zahlreichen guten Geister im Hintergrund genannt, insbesondere die studentischen Hilfskräfte und die Hausmeister. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Sammlungspräsentation unserer Bestände zum Ersten Weltkrieg in der Vitrine des Rafael Roth Learning Centers. → weiterlesen
Harry Engel (1892-1950) mit der Mannschaft des FC Bayern München, München, September 1916
© Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Alfred Engel, Foto: Jens Ziehe
Am 15. Februar 1940 erreicht die Münchner Familie Engel das rettende Ufer Manhattans – nach vierjährigem Warten auf das amerikanische Visum und der geglückten Flucht aus Nazideutschland. In ihrem Gepäck befinden sich einige Erinnerungsstücke, die der damals 13 Jahre alte Alfred Engel Jahrzehnte später dem Jüdischen Museum Berlin aus dem Nachlass seines Vaters schenken wird. Darunter sind seltene Fotografien aus den 1910er Jahren, in denen Harry Engel (1892-1950) aktiver Fußballer beim FC Bayern München war.
Meine Aufmerksamkeit für das Konvolut → weiterlesen