Die letzten Wochen waren von hektischer Betriebsamkeit erfüllt, denn Kisten und Kästen gingen von Hand zu Hand, mussten gesichtet, ausgeräumt und sortiert werden. Dabei kamen die verschiedensten Objekte zum Vorschein, die sich im Museum in alle Himmelsrichtungen auszubreiten schienen.
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Gelia Eisert
Auf einer langen, dunkelroten Unterlage wurden blaue Drucke ausgebreitet. Leuchtet in ihnen eher »tchelet« oder doch »argaman« oder gar beides? Und was heißt das überhaupt?
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Gelia Eisert
In einer Teeküche tauchte eine »magische« Karte auf. Plötzlich war alles koscher: die Spüle, der Kühlschrank, das Geschirr, die ganze Küche. So hatte es die Künstlerin verheißen und so war es auch geschehen. → weiterlesen
Vor der Beschneidungsfeier: der Stuhl des Paten und die Babyschale mit Yair © Foto: Birgit Glatzel, Veröffentlichung mit Genehmigung der Künstlerin
Naomi ist vor sechs Jahren zum Judentum übergetreten. Wenig später wurde sie schwanger, zog zu ihrem Freund Avishay nach Tel Aviv und bekam einen Sohn, Yair, der nach traditionellem Ritus beschnitten wurde. Mittlerweile leben alle drei – wenn auch getrennt – in Berlin. Im Gespräch hat Naomi mir die Fotos gezeigt, die sie von der Beschneidungsfeier machte, und erzählt, was sie damals und heute beschäftigt.
Mirjam: Was war Dein erster Gedanke, als Du erfuhrst, dass Du einen Sohn bekommst?
Naomi: Ich habe mich sehr gefreut. Avishay und mir war auch immer klar, dass wir ihn beschneiden lassen würden, aber wir haben uns darüber keine weiteren Gedanken gemacht und auch keinerlei Vorbereitungen getroffen. Im Judentum ist es nämlich so → weiterlesen
Ruthe Zuntz im Porträt © Ruthe Zuntz
Nicht einmal drei Monate, nachdem der Kunstautomat in die zweite Runde gegangen ist, sind die 1.400 Objekte auch schon ausverkauft. Mit etwas Glück konnten die Besucherinnen und Besucher etwa ein Bild von Ruthe Zuntz aus dem Automaten ziehen: »PHOTOMAT: Challenging WallMAT« nannte die Fotografin ihre zehn Motive umfassende Reihe auf quadratischen Aluminium-Dibonds, die nun in verschiedenen Haushalten strahlen – so wie Ruthe selbst, die ich vor Kurzem getroffen habe, um mehr über ihre Kunst zu erfahren:
Ruthe, Du bist eigentlich für große, raumgreifende Installationen bekannt. Für den Kunstautomaten hast Du eine Reihe kleiner Fotoabzüge erstellt. Wie passt das zusammen?
Ich fand das Projekt wirklich spannend, weil es zu einem meiner Grundgedanken passt: Kunst kann so viel bewegen und helfen, → weiterlesen