»Was ist mit weiblichen Rabbinerinnen? (Gebet an der Klagemauer?)«
Die Frage des Monats in der Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit«
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Anina Falasca
Unsere aktuelle Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten« baut auf 30 Fragen auf, die an das Jüdische Museum Berlin oder dessen Mitarbeiter gerichtet wurden. In der Ausstellung haben unsere Besucherinnen und Besucher selbst die Möglichkeit, auf Post-its Fragen oder Kommentare zu hinterlassen. Einige dieser Fragen beantworten wir hier im Blog.
Die Frage nach den Rollen von Frau und Mann im Judentum ist interessant, weil sich das traditionelle Rollenbild im Laufe des letzten Jahrhunderts stark verändert hat. Wie in jeder Religion finden sich hierzu auch im Judentum viele Meinungen. Diese korrespondieren mit den orthodoxen, konservativen und liberalen Strömungen, die sich zwar mit denselben Fragen auseinander setzen, aber zu ganz unterschiedlichen Antworten gelangen. → weiterlesen
Unsere aktuelle Sonderausstellung »Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten« baut auf 30 Fragen auf, die an das Jüdische Museum Berlin oder dessen Mitarbeiter gerichtet wurden. In der Ausstellung haben unsere Besucherinnen und Besucher selbst die Möglichkeit, auf Post-its Fragen oder Kommentare zu hinterlassen. Einige dieser Fragen beantworten wir hier im Blog. Nach der Frage: »Wie hält die Kippa auf dem Kopf?«, kommt die Frage dieses Monats von Boris: »Warum beugen sich manche Juden beim Beten?«
»Warum Beugen sich manche Juden beim beten. Boris«
© Foto: Thomas Valentin Harb, Jüdisches Museum Berlin
Lieber Boris,
Deine Frage, warum sich religiöse Juden während des Betens hin und her bewegen, wird von vielen Menschen gestellt. Dieser sehr alte Brauch wird im Jiddischen »Schokln« genannt und bedeutet wackeln, schütteln oder schaukeln. Wie bei manchen Bräuchen ist es leichter zu beschreiben, wann und wo etwas ausgeübt wurde, als eindeutig zu beantworten, warum beim Lernen aus der Tora und beim Beten geschokelt wird. → weiterlesen
Meine zwei Stunden als lebendiges Ausstellungsstück in der Ausstellung »Die ganze Wahrheit«
Das war eine wahrlich außergewöhnliche Erfahrung. Die besten Momente waren die, als die Besucher nicht nur mit mir in der Vitrine, sondern untereinander zu reden anfingen. Diese Gespräch führten dann von Wagner bis zum Wetter und kreisten nicht ›nur‹ darum, wie es sich anfühlt, in Deutschland jüdisch – in meinem Fall als Tochter einer amerikanischen Jüdin und eines deutschen, ehemals evangelischen Vaters – aufgewachsen zu sein, und ob es nicht merkwürdig ist, in so einer Glasvitrine zu sitzen.
Signe Rossbach in der Ausstellung »Die ganze Wahrheit«, 8. April 2013
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Michal Friedlander
Ich musste plötzlich an meinen Abschied aus New York denken, als ich 1998 nach Deutschland zurückkehrte (obwohl ich mir das damals nicht so eingestehen wollte). Mein Chef, ein deutscher Verleger in New York, war gerade vom neugewählten Kanzler zum ersten deutschen Staatsminister für Kultur ernannt worden, und er hatte mir angeboten, im Kanzleramt weiter für ihn zu arbeiten, erst in Bonn, dann in Berlin. Beim Abschiedsumtrunk im Verlag, also, grinste ein Lektor: »Na, in der deutschen Regierung zu arbeiten, das ist ja der perfekte Job für eine brave kleine Jüdin!« Ich dachte darüber nach und sagte: »Genau.«
So kam ich dann auf Umwegen ins Jüdische Museum Berlin, wo ich seit zwölf Jahren arbeite, und – an einem scheinbar ruhigen Montagmittag – letztendlich auch in diese Vitrine. In meinen zwei Stunden als lebendiges Ausstellungsstück …. → weiterlesen