Jüdische Gegenwart in Deutschland: Wo sind die Jüngeren? Ein Gespräch mit Karen Körber

Farbfotografie von Karen Körber, die mit den Händen gestikuliert

Dr. Karen Körber war die erste Fellow des Jüdischen Museums Berlin. © JMB, Foto: Ernst Fesseler

In den vergangenen Jahren hat die jüdische Gemeinschaft in Deutschland einen tiefgreifenden Wandel erlebt: Die Protagonisten dieses Wandels stehen im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von Dr. Karen Körber. Als erste Fellow des Jüdischen Museums Berlin hat sie über zwei Jahre »Lebenswirklichkeiten. Jüdische Gegenwart in Deutschland« erforscht und mir  im Gespräch nun von ihren Erkenntnissen berichtet.

Karen, das Fellowship-Programm des Jüdischen Museums Berlin unterstützt Forschungsvorhaben zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie zu Migration und Diversität in Deutschland – Du hast als erste Fellow nun das zweijährige Programm beendet, wie waren Deine Erfahrungen als Pionierin?

Ich fand eine sehr offene Situation vor, in der ich alle Freiheiten genießen konnte. Grundsätzlich ist ein Fellowship eine sehr privilegierte Situation, im Fall des hiesigen Programms bedeutete es auch noch die Anbindung an eine gut aufgestellte Institution mit renommiertem Namen.

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»Generation ›koscher light‹« – Über den Lebensstil junger russischsprachiger Juden in Berlin

Portraitaufnahme einer Frau mit schwarzer Brille, schwarzer Kleidung und langen braunen Haaren vor einer weißen Wand

Alina Gromova © Judith Metze

Morgen Abend, am 9. September 2014, stellt die Ethnologin Alina Gromova ihr 2013 erschienenes Buch  »Generation ›koscher light‹« in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin vor. Wie vielen der Autorinnen und Autoren, deren  »Neue deutsche Geschichten« bislang zur Sprache kamen, haben wir auch ihr vorab drei Fragen gestellt:

Alina, Du hast die Stadt als Ausgangspunkt Deiner Untersuchung von russischsprachigen Juden in Berlin gewählt – aus den Orten, an denen sie wohnen, sich aufhalten, treffen und feiern, arbeitest Du die unterschiedlichen Auffassungen von Identität, Tradition und Religion heraus, die in dieser Gruppe existieren. Wieso hast Du Dich gerade für diese Raum-Perspektive entschieden?

Identität und Tradition sind Begriffe, die oft schwer zu greifen sind, weil sie aus Symbolen, Werten, Wunschprojektionen oder Erinnerungen bestehen. Ein Raum hat dagegen nicht nur eine symbolische, sondern auch eine materielle Seite und ist deshalb viel greifbarer. Für mich sind Räume keine dreidimensionalen Container, die mit Menschen oder Dingen gefüllt werden müssen; vielmehr werden sie durch diese überhaupt erst geschaffen. Die Stadträume sind für mich besonders spannend, weil hier eine große kulturelle und religiöse Vielfalt an einem engen Fleck möglich ist und deshalb an ein und demselben Ort mehrere Räume gleichzeitig entstehen, die von verschiedenen Gruppen konstruiert werden, die sich gegenseitig überlagern und miteinander in Berührung kommen.

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Veröffentlicht von am 21. August 2014 0 Kommentare

»Best Blog«-Blogstöckchen

Best-Blog-Award-Bildchen, auf dem eine gezeichnete Frau einen großen Blumentstrauß hältVor einiger Zeit haben Christopher und Johannes von einem unserer Lieblingsblogs, der Koscheren Melange, uns ein Best-Blockstöckchen mit Fragen zugeworfen. Wir, die beiden Mirjams, die den Blog seit eineinhalb Jahren redaktionell betreuen, haben uns darüber sehr gefreut, aber leider – mitten im Sommer – ein bisschen länger gebraucht, um unsere Antworten aufzuschreiben. Hier sind sie:

1. Wer bloggt und warum bloggt ihr?

Hier bloggen Kolleginnen und Kollegen des Jüdischen Museums Berlin zu Themen, die ihnen am Herzen liegen, zu Fragen, die sie sich oder anderen gestellt haben, und über Dinge, die ansonsten nicht sichtbar sind. Wir bloggen, weil wir bei unserer täglichen Arbeit immer wieder auf Fragen stoßen, Entdeckungen machen oder Überlegungen haben, die wir mit-teilen wollen.

2. Was macht eigentlich ein (sehr) gutes Blogpost aus?

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Veröffentlicht unter Im Jüdischen Museum Berlin, Medien, Museumswelt
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