Showtime der Ferienkinder im Jüdischen Museum Berlin
Am Freitag war Showtime im Museum, die Kinder des Sommerferienprogramms hatten ihren großen Auftritt – sie präsentierten ihre Trickfilme und ihre Theateraufführung. Die ganze Woche hatten sie entwickelt und geprobt, Kulissen gebaut, gefilmt und vertont. Thematisch rankte sich alles um die Frage: Wie sieht eine neue, bessere Welt aus?
Die neue Welt und der Luchs ist einer der Trickfilme, die im Rahmen des diesjährigen Sommerferienprogramms entstanden
News aus dem Kinderferienprogramm im Jüdischen Museum Berlin
Fragen zur neuen Welt: »Werde ich eine Familie haben?«; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr
»Wir sollten mit unseren zehn Fingern zahlen können. So hätten alle gleich viel.« Marie* (8) vertritt ihre Idee von einer besseren Welt mit Leidenschaft: »Das wäre gerecht!«. Luca (10) überzeugt das trotzdem nicht: »Wie soll ich mit meinen Fingern Brot kaufen?«.
Im Sommerferienprogramm 2018 im Jüdischen Museum Berlin geht es um die Frage ›Wie kann eine neue und bessere Welt aussehen?‹. Ausgangslage ist die Geschichte der Arche Noah, ein Sinnbild des Neuanfangs.
Tiere in der neuen Welt: »Schweinefischili«; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr
Kinderphilosophin Franziska Khan vom Verein Die kleinen Denker schlägt vor: »Wollen wir abstimmen, was in einer besseren Welt am wichtigsten ist?« – »Oh ja«, rufen die Kinder und werfen ihre Arme hoch. »Familie, Freunde, Tiere« – genau in dieser Reihenfolge! → weiterlesen
Kleine Geschichte einer revolutionären Museumsgattung
Bis 2019 entsteht in der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin ein Kindermuseum mit dem Thema »Arche Noah«; Jüdisches Museum Berlin, Entwurf: Olson Kundig Architecture and Exhibit Design, Seattle/WA, USA
»Do not touch!« – Drei Worte, die unausweichlich mit traditionellen Museen in Verbindung stehen. Sie markieren einen institutionellen Balanceakt. Auf der einen Seite sollen die dort gesammelten historischen Gegenstände und Kunstwerke einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auf der anderen Seite gilt es, die Objekte vor dem Schaden zu bewahren, den zu viel Intimität seitens der Besucher*innen bewirken könnte. Ungeachtet dessen, was die Museologin Fiona Candlin als »low-key unauthorized touch« beschreibt – das Streicheln von Statuen im unbeobachteten Moment, das heimliche Nachfahren von Hieroglyphen mit dem Zeigefinger –, bleibt der Museumsbesuch zumeist eine primär visuelle Erfahrung. → weiterlesen