Veröffentlicht von am 11. August 2017 0 Kommentare

»Eine lebendige Dauerausstellung, die immer wieder Neues bietet«

Vorest letzte Runde für den Kunstautomaten

Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte unseres Museums: Dieses Jahr geht der Kunstautomat bereits in die fünfte (und vorerst letzte) Runde. Nach fünf Jahren »Kunst aus dem Automaten« werden über 12.250 Kunstwerke verkauft worden sein. Den Erfolg erklärt sich Maren Krüger, Kuratorin der Dauerausstellung, so: »Wir wissen, dass Besucher*innen gerne etwas mitnehmen, Überraschungen mögen und sich für die Gegenwart interessieren. Außerdem wollen wir eine lebendige Dauerausstellung, die immer wieder Neues bietet. Daraus entstand das Konzept.«

Sieben Frauen stehen vor dem Kunstautomaten in der Dauerausstellung

Die Künstlerinnen der fünften und vorerst letzten Runde des Kunstautomaten; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Wie bei allen gut laufenden Projekten, waren auch an diesem mehrere Personen beteiligt. Allen voran Christiane Bauer, eine ehemalige Mitarbeiterin des Museums, die die Idee zum Projekt lieferte. Inspiriert wurde sie von den Kunstautomaten der Agentur Kunsttick, die mittlerweile über ganz Deutschland verteilt sind. Die Ideengeberin machte sich damals im Internet auf die Suche nach einem passenden Modell und fand tatsächlich einen alten Automaten aus den 70er Jahren, der in einem Sportcenter in Rheinland-Pfalz stand und erst einmal angeliefert werden musste…  weiterlesen


Musik malen

Ein Besuch bei David Benforado

David Benforado mit einer Nay-Flöte vor einem abstrakten Gemälde

David Benforado mit einer Nay-Flöte, im Hintergrund eines seiner neuesten Bilder »Brown-Orange«, 150 x 150 cm, Öl auf Leinwand, 2015/2016; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Leonore Maier

»So wie sich eine ganze Welt in fünf Tönen auftut, so eröffnet sich eine ganze Welt in fünf Farben.« Mit diesen Worten beschreibt mir David Benforado, Maler und Musiker zugleich, sein Verständnis von Kunst. »Makams Malen« und »Zwischen Klang und Stille« lauten dementsprechend auch die Titel der beiden Serien, die seit diesem Jahr im Kunstautomaten des Jüdischen Museums Berlin zu erwerben sind (mehr Informationen zum Kunstautomaten auf unserer Website). Musik und Malerei verbinden sich in den kleinformatigen Ölbildern zu abstrakten Farbstudien voller Kraft und Energie.

Seit er malt, arbeitet David Benforado mit Musik. Immer wieder fanden in seinem Atelier Sessions mit professionellen Musikern statt, so zum Beispiel während seiner Zeit in Budapest mit dem Akkordeonisten David Yengiburgan oder heute in Berlin mit dem Pianisten Antonis Anissegos. Vor sieben Jahren begann Benforado mit dem Studium der orientalischen Nay-Flöte und entdeckte für sich die Welt der Makams und modalen Musik des östlichen Mittelmeerraums. Sie ist eine Quelle der Inspiration für seine Malerei  geworden.  weiterlesen

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Freundschaften über sechzehn Ecken und ein Kamel auf Weltreise

Zu Besuch bei der Fotografin und Architektin Birgit Glatzel

Birgit Glatzel steht mit ihrer Rolleiflex-Kamera auf ihrem Balkon

Birgit Glatzel mit ihrer Rolleiflex; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Mariette Franz

Es ist ein warmer Sommertag, als ich Birgit Glatzel im Prenzlauer Berg besuche. So ähnlich muss das Wetter an dem Tag gewesen sein, an dem ihre Fotografie »Angela and Me« entstanden ist, die ebenso wie ihr Kurzfilm »Going to Jerusalem« seit April in unserem Kunstautomaten zu erwerben ist (mehr Infos auf unserer Website).

»Angela and Me« ist Teil einer Serie, in der sich die Künstlerin per Selbstauslöser mit Freund*innen porträtiert. Alle Aufnahmen entstehen mit einer Rolleiflex-Kamera von 1937, Ort und Situation werden stets gemeinsam ausgewählt. Begonnen hat Birgit mit dem Projekt kurz vor ihrer Auswanderung nach Israel 2007; dorthin wollte sie Erinnerungsfotos an ihre Freund*innen in Deutschland mitnehmen. »Die Erinnerung hat im Judentum einen hohen Stellenwert, auch in einer renovierten Wohnung lässt man zum Beispiel immer ein Stück Original«, erklärt mir die Künstlerin, die gelernte Architektin ist und, um sich zu finanzieren, weiterhin als solche arbeitet.

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