Raoul Wallenberg, seit Jahrzehnten als großer Held gefeiert, wäre dieses Jahr einhundert Jahre alt geworden. Der Sohn einer schwedischen Bankiersfamilie reiste Anfang Juli 1944 im Auftrag des War Refugee Board nach Budapest, um die dort ansässigen Juden vor der Vernichtung zu bewahren. Er nutzte seine diplomatische Immunität, um im Namen Schwedens Schutzpässe auszustellen sowie Schutzhäuser einzurichten und soll auf diese Art und Weise Zehntausende vor dem Tod bewahrt haben. Wallenberg verschwand nach Ende des Krieges und kam mutmaßlich in einem russischen Gefängnis ums Leben. Bereits 1949 wurde ihm ein erstes Denkmal in Budapest gewidmet. → weiterlesen
Heldengeschichten und Hadern mit der Geschichte
Memorandum. Ein Beitrag zum Frankfurter Auschwitz-Prozess
Durch die letzten Bereiche der Dauerausstellung tönt eine Polizeisirene. Quelle des alarmierenden Geräuschs ist ein Filmausschnitt, der an einem Großbildschirm ausgespielt wird.
Es geht in diesem Ausstellungskapitel um den Frankfurter Auschwitz-Prozess, der von Dezember 1963 bis August 1965 stattfand. Angeklagt waren ehemalige SS-Angehörige des KZ Auschwitz wegen Mord oder Beihilfe zum Mord. Das Gerichtsverfahren gilt als Wendepunkt im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der Bundesrepublik.