Veröffentlicht von am 12. September 2012

Das Vexierbild

Mich beeindrucken die collagenhaften Werke von R.B.Kitaj, die aus einer Überlagerung von zahlreichen Informationen und künstlerischen Zitaten bestehen.

Gespaltener Schreibtisch mit Zubehör

R.B. Kitaj, Desk Murder 1970–1984 © R.B. Kitaj Estate, Birmingham Museum and Art Gallery

Mit ihren kräftigen Farben strahlen sie zunächst eine Leichtigkeit und Schönheit aus.

Die tatsächlichen Geschichten hinter den Motiven werden erst durch die Texte deutlich, die Kitaj zu seinen Bildern verfasst hat. Diese zusätzliche Ebene macht aus den Collagen überfrachtete Projektionsflächen für persönliche, historische, politische, kulturelle und religiöse Themen und Ereignisse. Auf einmal lassen sich Text und Bild nicht mehr von einander trennen. Eine vermeintlich schöne, farbenfrohe Arbeit wird zum Vexierbild.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 6. September 2012

Fehlende Elemente in der Literatur

Die Suche nach einer jüdischen Vergangenheit ist das Thema von Jonathan Safran Foers neuestem Roman, Tree of Codes. Löchrige BuchseiteSchon sein Debutroman und Bestseller Alles ist erleuchtet, der von Hollywood verfilmt wurde, handelte von einem jungen Mann, der auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Familie in die Ukraine reist. Foers neustes Buch handelt ebenfalls von der Suche nach jüdischen Wurzeln, doch sind es dieses Mal eher künstlerische statt biographische Wurzeln.

In seinem Buch experimentiert Foer mit dem Konzept der Abwesenheit. Er reproduziert Teile von Bruno Schulz’ Street of Crocodiles (dt: Zimtläden), eines von zwei überlieferten Werken des Autors, dessen übrigen Texte verloren gingen, als die Nationalsozialisten 1941 seine Heimatstadt Drohobycz eroberten und 1942 deren Bürger, einschließlich Schulz, ermordeten.  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 31. August 2012

Ludwig Guttmann, Vater der Paralympics: Ein Pionier wie Robert Koch, ein Visionär wie Coubertin

Sportler im Rollstuhl

Marc Schuh, Rennrollstuhlfahrer (Mittelstecke), Teilnehmer der deutschen Mannschaft bei den Paralympics London 2012 © Behinderten-Sportverband Berlin e.V.

Vor wenigen Wochen erst ist im englischen Stoke Mandeville eine große Bronzestatue zu Ehren eines jüdischen Arztes aus Breslau enthüllt worden, der trotz seiner bewegenden Geschichte, seinen Pionierleistungen und der internationalen Bedeutung seines Werkes in Deutschland nahezu unbekannt ist: Ludwig Guttmann, der Vater der Paralympischen Spiele, die am 29. August in London eröffnet wurden. Mehr als zweieinhalb Millionen Zuschauer werden den über 4.000 Athleten dort zujubeln. In Großbritannien ist Guttmann berühmt, er wurde mit dem Orden des British Empire ausgezeichnet und die BBC widmete ihm einen Film mit dem Titel »The Best of Men«.  weiterlesen

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