Am 100. Geburtstag von Julia Child habe ich mir den Film »Oma & Bella« angeschaut.
![Zwei ältere Frauen im Gemüseladen Zwei ältere Frauen im Gemüseladen](http://www.jmberlin.de/blog/jmbblog-de/wp-content/uploads/2012/08/omabella6-kl-300x200.jpg)
Oma und Bella © Salzgeber & Co. Medien GmbH
Oma und Bella haben mit Julia Child gemeinsam, dass sie gern kochen. Sie sind nicht 100, aber immerhin 84 und 88. Oma und Bella wohnen in Berlin. Vor fünfzig Jahren sind sie ins »Las Vegas« tanzen gegangen, heute gehen sie ins »Chalet Suisse« im Grunewald und trinken Berliner Weiße. Omas Enkelin hat sie gefilmt. Unter der Trockenhaube, auf der Dampferfahrt, vor dem Fernseher und immer wieder beim Kochen in Omas Küche. → weiterlesen
Ich traute meinen Augen kaum, als eine Kollegin gestern Mittag in der Kantine des Jüdischen Museums einen Schokoriegel kaufte, der abgesehen von der Aufschrift STÜRMER haargenau aussah wie der vertraute Snickers-Riegel. Es sollte sich herausstellen, dass meinen Augen nichts fehlte. Denn mit Hilfe der Webseite des Schokoriegelherstellers Mars, Inc., fand ich nach der Mittagspause heraus, dass die sogenannten »Stürmer-Riegel« Teil einer »happy day«-Sonderkampagne sind, die den Absatz während der Fußball-Europameisterschaft ankurbeln soll. Manchmal sehen wir im Museum Gespenster, weshalb ich erleichtert war, dass nicht jeder den Namen »Stürmer« mit dem berüchtigten antisemitischen Hetzblatt verbindet, das die Nazis in den 1920er und 1930er Jahren in Umlauf brachten…
Naomi Lubrich, Medien
»Deutsche Juden sind interessant«, kommentiert trocken der israelische Regisseur Arnon Goldfinger in seinem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm »Die Wohnung« (הדירה 2011).
![Ehepaar im Café Ehepaar im Café](http://www.jmberlin.de/blog/jmbblog-de/wp-content/uploads/2012/08/Film_diewohnung_GundKTuchler-300x200.jpg)
Gerda und Kurt Tuchler © Goldfinger / Tuchler Familienarchiv
Die Wohnungsauflösung seiner kürzlich verstorbenen deutsch-jüdischen Großmutter Gerda in Tel Aviv nimmt Goldfinger zum Ausgang seiner detektivischen Zeitreise in deren deutsche Vergangenheit, über die bis dahin in der Familie geschwiegen wurde. Entsprechend groß ist die Ratlosigkeit unter den zahlreichen Verwandten, als diese in der Wohnung über einige Ausgaben der Nazi-Propaganda-Zeitung »Der Angriff« von 1935 stolpern. → weiterlesen