Veröffentlicht von am 3. Januar 2013

Was war das Ereignis des Jahres 2012 für dich?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums Berlin geben Antwort.

Zeichnung des Logos der Paralymipcs»Mein öffentliches Ereignis des Jahres war der Doppelevent Olympiade und Paralympics in London. (Geschenkt: schwarzgeränderte Quadrataugen am nächsten Morgen.) Von den Paralympics hat man ungleich mehr Bilder als je zuvor gesehen: besonders die Fotos sprintender Menschen mit künstlichen Säbelbeinen haben für mich Symbolkraft: Grenzen überfliegen!«
Ines Rösler, Sammlungsdokumentation
(Anm. d. Red.: Unser Blogbeitrag vom 31. August 2012 widmete sich Ludwig Guttmann, Vater der Paralympics.)

»Für mich war die Diskussion um die Adorno-Preisverleihung an Judith Butler das Ereignis des Jahres, weil mich die sprachliche Kluft zwischen der Argumentationsweise Butlers und dem umgangssprachlichen Stil derer, die ihre Preiswürdigkeit in Frage stellten, nachhaltig erschreckt hat. So manches Essen mit Freunden drohte in jenen Spätsommerwochen zu einem hitzigen Diskussionsabend mit dem Charme einer Asta-Vollversammlung zu werden.«
Mirjam Wenzel, Medien
(Anm. d. Red: Vier Tage nach der Adorno-Preisverleihung, am 15. September 2012, fand im Jüdischen Museum Berlin eine seit Langem geplante Diskussionsveranstaltung mit Zeichnung der Karfreitagsprozession in PerpignanJudith Butler und Micha Brumlik unter dem Titel »Gehört der Zionismus zum Judentum?« statt.)

»Mein Ereignis 2012: Die Karfreitagsprozession in Perpignan mit ihren Glocken und Trommeln.«
Johannes Rinke, Besucherservice

Der Gregorianische Kalender, demzufolge wir nun das Jahr 2013 zählen, beginnt mit der circumcisio domini, dem Tag, an dem Jesus beschnitten wurde. Der Akt der Beschneidung selbst stand im vergangenen Jahr im Zentrum einer Debatte, in der zugleich auch die Beziehungen zwischen nicht-jüdischen Deutschen, deutschen Juden sowie Moslems und Juden in Deutschland verhandelt wurden. Für die Online-Redaktion des Jüdischen Museums Berlin stellt die so genannte Beschneidungsdebatte deshalb das Ereignis des Jahres 2012 dar.

»Ein Ereignis des Jahres 2012 ist auch 2013 noch überall im Stadtbild sichtbar: die Schlecker-Pleite. Leere Geschäftsflächen an jeder Ecke, wie ein Versprechen für mehr Lebensqualität im Kiez. Und dann kommt meist doch nur der nächste Einbauküchen-Laden.«
Martina Lüdicke, Ausstellungen

 


Veröffentlicht von am 31. August 2012

Ludwig Guttmann, Vater der Paralympics: Ein Pionier wie Robert Koch, ein Visionär wie Coubertin

Sportler im Rollstuhl

Marc Schuh, Rennrollstuhlfahrer (Mittelstecke), Teilnehmer der deutschen Mannschaft bei den Paralympics London 2012 © Behinderten-Sportverband Berlin e.V.

Vor wenigen Wochen erst ist im englischen Stoke Mandeville eine große Bronzestatue zu Ehren eines jüdischen Arztes aus Breslau enthüllt worden, der trotz seiner bewegenden Geschichte, seinen Pionierleistungen und der internationalen Bedeutung seines Werkes in Deutschland nahezu unbekannt ist: Ludwig Guttmann, der Vater der Paralympischen Spiele, die am 29. August in London eröffnet wurden. Mehr als zweieinhalb Millionen Zuschauer werden den über 4.000 Athleten dort zujubeln. In Großbritannien ist Guttmann berühmt, er wurde mit dem Orden des British Empire ausgezeichnet und die BBC widmete ihm einen Film mit dem Titel »The Best of Men«.  weiterlesen

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