Fachaustausch über politische Erwachsenenbildung zum Nahostkonflikt
Viele Träger bieten Materialien zur pädagogischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus an; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Nadja Rentzsch
»Emotional« und »komplex« sind Schlagworte, die den Nahostkonflikt und den Umgang damit beschreiben. Wie geht man in der Alltagspraxis der Bildungs- und Fortbildungsarbeit damit um? So lautet eine der Fragen meines Forschungsprojekts »Didaktik des Nahostkonflikts« als W. M. Blumenthal Fellow (mehr zum Projekt auf der Museumswebsite).
Forscht man an der Universität oder an einem Institut, hat man in der Regel ein Forschungskolloquium mit Leuten, die zu ähnlichen Themen arbeiten oder zumindest aus derselben Fachdisziplin stammen. In diesen Kolloquien stellt man die eigene Arbeit vor, diskutiert die ersten Ergebnisse, bespricht den Umgang mit Schwierigkeiten und erhält neue Anregungen. An einem Museum beschäftigen die Menschen sich mit einer großen Vielfalt von Themen, aber nicht mit empirischer Forschung zur Didaktik des Nahostkonflikts. So lud ich für den 8. September externe Expert*innen der Bildungsarbeit über Nahostkonflikt, Antisemitismus und Rassismus ein, mit mir und Mitarbeiter*innen der Bildungsabteilung und der Akademieprogramme des Museums das Lehren und Lernen zum Thema zu diskutieren. → weiterlesen
– Die Reichstagswahl von 1930
Heinz Arzt beim Zeitunglesen, 1920; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hilde Pearton, geb. Bialostotzky
Kürzlich ging ich ein Findbuch zu einer Familiensammlung durch, die bereits seit vielen Jahren hier im Archiv ist. Ich wollte das Verzeichnis entsprechend des heutigen Standards überarbeiten. Die Sammlung umfasst Dokumente, Fotografien und Objekte zu den Familien Arzt und Bialostotzky. In dem 23-seitigen Findbuch war bei dem Berliner Likörfabrikanten Heinz Arzt (1866–1931) in der Kategorie »Korrespondenz« ein Brief einsortiert, zu dem aber weder Absender*in noch Adressat*in angegeben, geschweige denn der Inhalt des Briefes benannt war. Die äußerst knappe Information lautete: »Brief: handschriftlich, 14.09.1930.«
Ich ging also in das Archivdepot und holte das Dokument mit der Signatur 2001/219/28 aus dem Karton 451 heraus, um die Angaben zu vervollständigen. Plötzlich hielt ich ein spannendes Stück Zeitgeschichte in Händen. → weiterlesen
Ein Gespräch mit Karamba Diaby
Karamba Diaby; Foto: Michael Bader
Der erste Schwarze im Deutschen Bundestag – so wird Karamba Diaby häufig vorgestellt. In seinem Buch Mit Karamba in den Bundestag: Mein Weg vom Senegal ins deutsche Parlament gibt Diaby einen spannenden Einblick in seine Lebensgeschichte, die viele Vorurteile ins Wanken bringt.
Am 1. Juni 2017 stellt er bei uns im Rahmen der Reihe »Neue deutsche Geschichten« sein Buch vor und spricht mit uns über seinen Weg vom Senegal in die DDR, seine Erfahrungen im Nachwendedeutschland, über Alltagsrassismen und nicht zuletzt über seine Ziele und Visionen als Bundestagsabgeordneter. Sithara Weeratunga und Serpil Polat haben Karamba Diaby vorab drei Fragen gestellt: → weiterlesen