Vom 27. Juli bis 5. August 2015 finden in Berlin die 14. European Maccabi Games (EMG) statt. Mehr als 2.000 jüdische Sportlerinnen und Sportler aus über 36 Ländern werden in 19 Sportarten wie Fußball, Fechten oder Schach daran teilnehmen. Tamar Lewinsky und Theresia Ziehe begleiten die Spiele mit einer Porträt- und Interviewserie in unserem Blog und stellen hier jeden Tag Sportlerinnen und Sportler aus Berlin vor, die in der deutschen Delegation an den EMG teilnehmen. Die Interviews haben die beiden auf dem Gelände des TuS Makkabi Berlin in Grunewald geführt, wo auch die Porträts von Stephan Pramme entstanden sind.
Leonid Sawlin, 16, Schach
Leonid (16) Schach © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Leonid, warum nimmst Du an den European Maccabi Games teil?
Die Makkabiade macht mir großen Spaß: Ich sehe meine Freunde aus anderen Städten und ich lerne auch dazu, weil zwei starke Großmeister als Trainer dabei sind, die mir sehr viel beibringen. Und ich bin natürlich stolz, dass ich an einer europäischen Meisterschaft teilnehmen kann.
1936 waren jüdische Sportlerinnen und Sportler von der Olympiade ausgeschlossen. Welche Rolle spielt es vor diesem Hintergrund für Dich, dass ein Teil der Wettbewerbe im Berliner Olympiapark ausgetragen wird?
Das ist schwer zu erklären. Deutschland beschäftigt sich mit seiner Vergangenheit, aber man kann nicht wiedergutmachen, was passiert ist. → weiterlesen
In der Woche vom 21. bis 27. Oktober 2013 finden in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin Lesungen, Workshops und ein Publikumstag unter dem Titel »VielSeitig. Eine Buchwoche zu Diversität in Kinder- und Jugendliteratur« in Kooperation mit Kulturkind e.V. statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen haben dafür zahlreiche Bücher gelesen, diskutiert und ausgewählt. Einige dieser Bücher wurden in den vergangenen Wochen hier bereits vorgestellt.
Anders als in der deutschen Jugendliteratur, ist die Bandbreite an Kinderbüchern zum Thema Vielfalt noch ziemlich überschaubar. Meist geht es dort um Vielfalt im Tierreich oder um die Darstellung ›fremder‹ Kulturen am Beispiel von ausländischen Schulkindern, die ihre deutschen Schulfreunde zu einem Fest einladen. Dann wird wahlweise das jüdische Pessachfest, das muslimische Zuckerfest oder das chinesische Neujahrsfest nach ein und demselben Schema beschrieben: Die Mutter bereitet das Festmahl zu, der Vater erzählt eine Geschichte zum Ursprung des Festes und die Kinder warten das zentrale Festritual ab, bis sie schlafen gehen müssen. Eine Handlung im eigentlichen Sinne findet dabei selten statt.
Ingke Brodersen wählt einen anderen Weg: Aus der Sicht eines kleinen Jungen namens Sascha erzählt sie die Geschichte seiner Auswanderung aus Russland und seiner Ankunft in Berlin. → weiterlesen