»Eine Feier mit Familie und Freunden«: Die Brit von Jaal, Foto: William Noah Glucroft
In den vergangenen Wochen haben wir auf »Blogerim« von den Diskussionen berichtet, die das Thema Beschneidung nach sich ziehen kann. Dabei sollte allerdings nicht aus den Augen verloren werden, dass für die meisten jüdischen und muslimischen Familien der Ritus eine Selbstverständlichkeit ist – so auch für Amitay und Meital aus Israel. Das Paar lebt in Berlin und hat Anfang Dezember einen Jungen bekommen. Ich habe die beiden gefragt, wie sie die Brit Mila des kleinen Jaal erlebt haben.
Mitte Dezember habt Ihr Jaal in der Synagoge Fraenkelufer von einem Mohel beschneiden lassen. Habt Ihr lange überlegt, ob Ihr diesen Schritt geht?
Meital: Für mich war es gar keine Frage.
Amitay: Für mich auch nicht. Als der Moment immer näher rückte, kamen mir aber doch einige Fragen. → weiterlesen
Der 9. November war in England, wo ich aufwuchs, kein nationaler Gedenktag. Für uns galt:
»Gedenke, gedenke des 5. November, Pulver, Verschwörung, Verrat …«
Die Pulververschwörung, Kupferstich ca.1605-06
Der 5. November war das Datum, an dem Guy Fawkes, ein katholischer Renegat, spektakulär beim Versuch gescheitert war, das Parlament in London mit Schießpulver in die Luft zu sprengen. Seit über 400 Jahren hatte er seinen festen Platz im kulturellen Gedächtnis.
Bei uns zu Hause jedoch blieb auch der 9. November nie unerwähnt. Er wurde immer mit Schaudern auf Deutsch kommentiert: »Kristallnacht.« Ein Ausdruck, für den es auf Englisch keine Entsprechung gibt.
Als ich 2001 nach Deutschland zog, stellte ich staunend fest, dass zum 9. November die organisierten Pogrome gegen Juden im Jahr 1938 tatsächlich ein Thema in den Medien und Gegenstand von Gedenkveranstaltungen waren. → weiterlesen