1978 veröffentlichte Will Eisner seine wohl bekannteste Bildergeschichte »Ein Vertrag mit Gott«. In Abgrenzung zu den kommerziellen Comic-Heftchen bezeichnete Eisner seine Erzählung als »graphic novel«. Sie stellt das Leben eines jüdischen Immigranten in New York und dessen wechselvolle Beziehung zu Gott dar. Auch der zweite große Comic-Roman thematisiert ein jüdisches Schicksal: Die gezeichnete Erzählung »Maus« von Art Spiegelman behandelt die Verfolgungs- und Überlebensgeschichte seines Vaters während der Zeit des Nationalsozialismus. Seither gehören jüdische Geschichte und Tradition zum festen Arsenal der Themen, die von Autoren wie Ben Katchor, Rutu Modan, Joann Sfar oder James Sturm aufgegriffen und in den Kanon der Comic-Literatur eingeschrieben wurden.