Avocado-Granatapfel-Dip

»Deine Wangen hinterm Schleier schimmern rötlich wie die Scheibe eines Apfels vom Granatbaum.« So preist der Liebende die Anmut seiner Freundin im biblischen Hohelied. Der Granatapfel ist seit dem Altertum in vielen Religionen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Liebe. In der griechischen Mythologie zum Beispiel zwingt der Gott Hades die schöne Persephone, Tochter der Erdgöttin Demeter, durch die Gabe von Granatapfelkernen dazu, ein Drittel des Jahres als seine Gattin mit ihm die Unterwelt zu regieren. Und der Prophet Mohammed empfiehlt im Koran den Genuss von Granatäpfeln, um den Körper von Hass und Eifersucht zu reinigen.

Auch im Judentum hat der Granatapfel eine wichtige Bedeutung. Es heißt, der Granatapfel habe 613 Kerne, das entspricht der Zahl der Mitzwot, der religiösen Gebote. Traditionell werden Granatäpfel zu Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, gereicht – zur Erinnerung an Gottes Versprechen, das Volk Israel vielköpfig und stark werden zu lassen.

Früher wurden die Kerne roh gegessen, zu Saft gepresst oder getrocknet und zu einer Art Rosinen verarbeitet. Heute findet man die aromatischen Kerne häufig in frischen Salaten!