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„Amor Skin“: eine surreale Werbefotografie von Yva

Objekt im Fokus

Das Vintageprint Amor Skin ist ein Beispiel für frühe Werbefotografie: Noch in den 1920er-Jahren bestand Werbung meist aus gezeichneten oder gemalten Anzeigen und Plakaten. Die Fotografie galt als sachliches, informatives Medium, das für Nachrichten und Reportagen verwendet wurde. Erst erstaunlich spät wurde sie für die Werbung entdeckt.

Werbung für Hautcreme

Es handelt sich hier um eine Aufnahme für Hautcreme mit dem Namen „Amor Skin“ der Firma Opoterapia, die in Berlin vertrieben wurde. Die Creme, aus Stoffen des Unterhautgewebes von jungen Panzertieren gewonnen, versprach eine jugendfrische, glatte und rosige Haut. Sie wurde ausschließlich in Spezialdosen verkauft, deren Form der im Vordergrund abgebildeten Lampe entsprach.

Yva – eine Meisterin der surrealen Fotografie

Die einzelnen Elemente der Fotografie Amor Skin wurden durch Mehrfachbeleuchtung in einem Bild zusammengefügt – eine typische Technik der surrealen Fotografie in den 1920er-Jahren. Die Werbe- und Modefotografin Yva (Else Ernestine Neuländer, 1900–1942) beherrschte sie meisterhaft, so dass sie ihre Fotoplatten bis zu sieben Mal belichten konnte. Dadurch gelang es ihr, unwirkliche und traumhafte Erscheinungen heraufzubeschwören.

Yva (1900–1942)

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Surrealismus

Surrealismus bezeichnet eine Strömung in Literatur, Malerei, Film und Fotografie, die um 1920 in Paris entstand. 
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Fotografie: Yva, Amor Skin

Yva (Else Ernestine Neuländer), Amor Skin, Berlin ca. 1925–1930; Jüdisches Museum Berlin

Impulsgeberin für die deutsche Avantgarde

Yva betrieb im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre ein florierendes Atelier, in dem sie mehrere Mitarbeiter*innen, darunter ihren Schüler Helmut Newton, beschäftigte und ausbildete. Ihre Fotografien sind in diversen großen Zeitschriften, Illustrierten und Magazinen veröffentlicht worden und gelten noch heute als Impulsgeber für die deutsche Avantgarde.

Helmut Newton (1920–2004)

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Museum für Fotografie der Staatlichen Museen zu Berlin

Im Museum für Fotografie in Berlin zeigt die Helmut Newton Foundation die Dauerpräsentation Helmut Newton’s Private Property“ sowie wechselnde Ausstellungen zum Werk Helmut Newtons. 
Website des Museums Website der Helmut Newton Foundation

Arbeitsverbot und Deportation

In einer jüdischen Familie aufgewachsen, musste Yva ihr Atelier 1938 aufgrund des von den Nationalsozialist*innen auferlegten Arbeitsverbotes schließen. Sie wurde zunächst Röntgenassistentin im Jüdischen Krankenhaus, bevor sie 1942, zusammen mit ihrem Mann Alfred Hermann Simon, verhaftet, deportiert und vermutlich in Sobibor ermordet wurde.

Fotografin Yva (Else Ernestine Neuländer)
Titel Amor Skin
Sammlungsgebiet Fotografie
Ort und Datierung Berlin, ca. 1925–1930
Material Fotografie auf Silbergelatinepapier
Maße 27,7 x 22 cm

Ausgewählte Objekte: Fotografische Sammlung (6)

  • Fotografische Sammlung

    Von einer frühen Werbefotografie der Fotografin Yva bis zur Dokumentation jüdischen Lebens in Deutschland vor und nach der Schoa: Entdecken Sie ausgewählte Objekte aus unserer Fotografischen Sammlung und die Geschichten dazu!

  • Schwarz-Weiß-Fotografie einer Frau, deren Gesicht geisterhaft noch einmal neben ihr schwebt.

    „Amor Skin“

    Das Vintageprint ist ein Beispiel für frühe Werbefotografie: Durch Mehrfachbeleuchtung gelang es der Fotografin Yva, unwirkliche und traumhafte Erscheinungen heraufzubeschwören

  • Schwarz-Weiß-Foto einer Reihe Auszeichnungen und Orden.

    „Weiße Wochen“ im Warenhaus Ury

    Mit einer hell erleuchteten Fassade machten die Gebrüder Ury im Februar 1930 Kund*innen auf die „Weiße Wochen“ aufmerksam. Die Werbekampagne war Teil ihrer modernen Geschäftsführung und damit ihres Erfolges

  • Schwarzweiß-Fotografie: Ein Herr mit Jagdhut und Anzug präsentiert eine Kette mit zahlreichen Anhängern.

    Hugo Spiegel als Schützenkönig

    Die Fotografie von Leonard Freed zeigt den Vater des späteren Zentralratspräsidenten Paul Spiegel. Der Schoa-Überlebende war vermutlich der erste jüdische Schützenkönig in Deutschland

  • Schwarz-Weiß-Foto einer Gruppe Menschen in bayrischen Trachten.

    Sally Israel in bayrischer Landestracht

    Um den Berliner Kaufmann versammeln sich drei weitere Kurgäste in volkstümlichen Trachten für ein Erinnerungsfoto aus Bad Reichenhall. Der Badeort war auch bei jüdischen Erholungssuchenden hoch geschätzt

  • Schwarz-weiß-Fotografie einer Gruppe Kinder.

    Synagoge im Jüdischen Erholungsheim Lehnitz

    Die Synagoge war eine der letzten, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eingeweiht wurde. Das Erholungsheim war für viele zu einem Ort jüdischer Selbstbehauptung inmitten einer feindseligen Umgebung geworden

  • Männer halten Torarollen in den Händen.

    Wiedereinweihung der Synagoge des Jüdischen Krankenhauses

    Ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1946 die Synagoge des Jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Straße wieder eingeweiht. Dieses hatte sich allmählich zum Zentrum der Gemeindearbeit in Berlin entwickelt

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