Der 30. Januar 2013 markiert den 80. Jahrestag der Ernennung Adolf Hitlers zum deutschen Reichskanzler. Binnen kürzester Zeit wurden die nationalsozialistische Diktatur errichtet und anti-jüdische Maßnahmen eingeleitet, welche das Ende der Gleichberechtigung der Juden in Deutschland bedeuteten. Bis Ende 1933 griffen über 300 Erlasse, Verordnungen und Gesetze mit teils oder ausschließlich antijüdischer Ausrichtung in das Leben der deutschen Juden ein.
Das Online-Projekt des Jüdischen Museums Berlin »1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums« hat bis Ende 2013 regelmäßig Zeugnisse der Entrechtung und Verdrängung wie auch Belege des normalen Alltags der deutschen Juden veröffentlicht. Mehrmals in Monat wurden Dokumente und Fotografien aus dem Archiv des Museums und dem Archiv des Leo Baeck Institutes, das eine Dependance am Museum unterhält, präsentiert – jeweils 80 Jahre nach deren Entstehung. Die gezeigten Objekte, darunter Urkunden und Ausweise, Briefe und Postkarten, Anträge und Protokolle, Tagebucheinträge, Notizen und Fotografien, geben Einblick in die unmittelbaren und indirekten Auswirkungen der anti-jüdischen Maßnahmen sowie in die Reaktionen, die sie hervorriefen. Das Projekt ermöglicht es, die Dimension und Bedeutung dieser Zäsur über einen längeren Zeitraum zu verfolgen und eigenständig zu erkennen.
Das Projekt wurde im Rahmen des Berliner Themenjahres »Zerstörte Vielfalt. 1933 – 1938 – 1945« durchgeführt.
Die Archive des Jüdischen Museums Berlin und des Leo Baeck Institutes bewahren tausende Konvolute zum Leben und Schicksal der Juden in Deutschland, vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt »1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums« bietet die Gelegenheit, einen kleinen Ausschnitt der Bestände kennenzulernen, und sich mit den Personen und Schicksalen, die damit verbunden sind, auseinanderzusetzen.
Fast alle der hier präsentierten Quellen sind als Schenkungen dem Jüdischen Museum Berlin bzw. dem Leo Baeck Institute übergeben worden. Über weitere Dokumente und Fotografien, welche vom Leben und Schicksal deutscher Juden im Jahr 1933 künden – aber auch aus den Jahren davor und danach –, freuen wir uns sehr.
Kontakt:
Aubrey Pomerance
Archivleiter
a.pomerance@jmberlin.de